Studiengang Wirschaftsinformatik in Kuba aufbauen

21.05.2004 -  

Die technischen und organisatorischen Voraussetzungen sind gut

Auch wenn es vielleicht abenteuerlich klingen mag, einen Wirtschaftsinformatik-Studiengang nach deutschem Vorbild in Kuba zu installieren, so ist dies doch erklärtes Ziel eines vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderten Projekts in der Fakultät für Informatik.

Prof. Dr. Claus Rautenstrauch und Dr. Jorge Marx Gómez aus der hiesigen Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik sind auf deutscher Seite Projektleiter und gleichzeitig Mitglieder einer von der kubanischen Regierung eingesetzten Kommission zur Konzeption und Einführung des Studienganges "Master of Business Informatics". Zunächst wird der Studiengang an der Technischen Universität Havanna und der Universität in Santa Clara, mit der die Magdeburger Universität langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit pflegt, aufgebaut. Später soll der Studiengang landesweit an allen Universitäten eingerichtet werden. In Kooperation mit den kubanischen Partnern ist ein Studienplan und eine vorläufige Studienordnung entwickelt worden. Kontinuierlich nehmen kubanische Dozenten, wie zur Zeit Professor Alberto Caballero, TU Havanna, an der Magdeburger Universität an Weiterbildungsveranstaltungen teil, um sich für die innovative Ausbildungsrichtung das notwendige Know-how anzueignen. Der Studiengang wird zum Wintersemester 2004/05 in Havanna und Santa Clara mit Unterstützung von Dozenten der Magdeburger Fakultät für Informatik starten.

Die technischen und organisatorischen Voraussetzungen sind in Kuba unerwartet gut, schätzt der Wirtschaftsinformatiker Professor Rautenstrauch ein. Die kubanische Regierung hat acht Professoren von allen Aufgaben freigestellt, damit sie sich intensiv dem Aufbau der neuen Ausbildungsrichtung widmen können. Für die Einrichtung von modernen Rechnerlaboren und einer zeitgemäßen Internet-Infrastruktur konnte als Sponsor vor Ort ETECSA, die kubanische Telekommunikationsgesellschaft, gewonnen werden. Zum Einsatz wird insbesondere betriebswirtschaftliche Anwendungssoftware "Made in Germany" kommen. "Wir sind sehr zuversichtlich, hiermit eine nachhaltige Entwicklung in Kuba anzustoßen, die unsere ohnehin schon erfolgreiche Kooperation mit kubanischen Hochschulen weiter festigen wird", unterstreicht Claus Rautenstrauch.

Letzte Änderung: 21.05.2004 - Ansprechpartner: Webmaster