Hilfreiche Christengemeinschaft

21.05.2004 -  

Neuer Studentenpfarrer in der ESG

Mit einem freundlichen Hallo bittet mich Jürgen Kohtz in die "gute Stube" der Evangelischen Studentengemeinde (ESG). Er ist der neue, momentan kommissarische, Studentenpfarrer der ESG. Das elektrische Klavier – er spielt leidenschaftlich gern Klavier, aber auch auf Orgel und Flöte – rückt Jürgen Kohtz etwas beiseite und beginnt bei einer Tasse Kaffee zu erzählen.

In Halle habe er Theologie studiert. Sein Vikariat führte ihn nach Wolfen, was die Ursache in seiner Armeezeit hatte. Dort leistete er nämlich seinen Dienst in der Nationalen Volksarmee der DDR. "Damals habe ich übrigens nicht nur Betonköpfe kennengelernt, sondern auch viele aufgeschlossene Menschen. So war es mir immer möglich, während der Armeezeit den Gottesdienst oder die Junge Gemeinde zu besuchen."

Seine erste Pfarrstelle hatte er in Bitterfeld. Dort war er Kreisjugendpfarrer. Die kirchliche Arbeit stellte sich auch den dort besonders sichtbaren ökologischen Fragestellungen und Problemen. Es gab Protestaktionen und Veranstaltungen, die nicht selten für Aufregung sorgten. Die von ihm organisierte Veranstaltung mit dem Titel "Forum geht es" gab den Anstoß zu den ersten Demonstrationen in Bitterfeld. Seine berufliche Laufbahn führte den Pfarrer dann näher an Magdeburg heran, nach Niederndodeleben. Dort standen ökumenische Beziehungen zu Ländern der so genannten dritten Welt vor allem in der Jugendarbeit im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Nach einem halben Jahr in Denver/USA half er das Kleinkunstfestival "Grenzgänger" in Sachsen-Anhalt zu etablieren. Was auch gelang, denn inzwischen finden immer im September und Oktober von Ahrendsee bis Zeitz um die 70 Veranstaltungen statt. "Das Hauptaugenmerk lag da-rauf, wie die Gemeinden zu animieren sind, programmatisch, konzeptionell und längerfristig zu denken. Wie können die Gemeindemitglieder motiviert werden, selbst Dinge anzustoßen und auf den Weg zu bringen? Wie müssen die Gemeinden strukturiert und aufgebaut sein, um dies erreichen zu können? Welchen Service müssen wir unseren Gemeinden bereitstellen? Das waren Fragen, die sich uns stellten", erläutert mir Pfarrer Kohtz das Anliegen seiner damaligen Arbeit, das auch seine neue Tätigkeit in der ESG begleiten wird. Viele Vorstellungen von Aufgaben, Funktionen und Rollenverständnissen müssen neu zugeordnet und überprüft werden. In der heutigen Zeit seien alle sehr beschäftigt, hätten wenig Zeit. Welchen Platz könne da die Kirche einnehmen, überlegt er. Welche Angebote könne sie unterbreiten, wie werde sie wahrgenommen? Welche Rolle soll die ESG dabei als Plattform spielen? Im reichhaltigen – ja nicht nur kirchlichen – Angebot für unsere Studenten könne die ESG z.T. einen ergänzenden Beitrag leisten, wird sich aber die Frage stellen, wie sie darüber hinaus wahrgenommen wird als hilfreiche und orientierende Christengemeinschaft, unterstreicht Studentenpfarrer Kohtz zum Abschluss unseres Gesprächs.

Letzte Änderung: 21.05.2004 - Ansprechpartner: Webmaster