Meistersingerpreis
Auf dem so genannte "Meistersingertreffen" in Nürnberg gewann im März 2004 Dr. Susanne Patig von der hiesigen Fakultät für Informatik den "Meistersinger". Für diese Veranstaltung bewarben sich junge Nachwuchswissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum, die eine Professur in Wirtschaftsinformatik anstreben, mit einer wissenschaftlichen Arbeit. Die acht Besten wurden zum Vortrag eingeladen und von einer Jury, bestehend aus fünf renommierten Wirtschaftsinformatik-Professoren, prämiert.
In ihrem Beitrag auf dem "Meistersingertreffen" beschäftigte sich Dr. Patig mit der Messung von Ausdrucksstärke in der konzeptuellen Modellierung. Allgemein gibt es bestimmte Sprachen (Modellierungssprachen), mit denen man Ausschnitte der Realwelt formalisiert beschreibt, z.B. auch als Vorarbeit für spätere Implementierungen. Die "Ausdrucksstärke" hilft einzuschätzen, wie gut eine Modellierungssprache für einen bestimmten Zweck geeignet ist. Konkret wird die Ausdrucksstärke um so größer, je mehr man von dem, was für einen Zweck erforderlich ist, in der Modellierungssprache sagen kann. Bisher wurde Ausdrucksstärke "nach Gefühl" eingeschätzt. Susanne Patig hat ein Maß entwickelt, mit dem die Größe von Ausdrucksstärke quantitativ festgestellt werden kann. Dadurch wird es leichter, vorhandene Modellierungssprachen zu beurteilen und die auszuwählen, die für einen Zweck am besten geeignet ist.
Mit dem "Meistersingertreffen" wurde eine attraktive Veranstaltung für angehende Hochschullehrer geschaffen, die bereits zum 4. Mal stattfand. Der "Meistersinger" gilt heute als hochrangigster Preis für Nachwuchswissenschaftler der Wirtschaftsinformatik.
Susanne Patig ist seit 1997 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik, die von Prof. Dr. Claus Rautenstrauch geleitet wird. Sie ist maßgeblich am Aufbau dieses Fachgebiets an der Magdeburger Universität beteiligt und eine ausgezeichnete Forscherin und Hochschullehrerin. Ihre wissenschaftliche Exzellenz stellte sie bereits in der Vergangenheit unter Beweis. Sie erhielt den Forschungspreis der Fakultät im Jahre 2001 und den Preis für die beste Dissertation im Jahre 2001. "Wir können stolz sein, eine solche Wissenschaftlerin in unseren Reihen zu haben", resümiert Claus Rautenstrauch.