Von den Spielregeln der Berufswelt
Ehrendoktorwürde für Heiko Mell
Die Fakultäten für Maschinenbau sowie für Verfahrens- und Systemtechnik verliehen Ende April 2004 an Dipl.-Wirtsch.-Ing. Heiko Mell, Geschäftsführer der MMC Personalberatung Sexauer & Mell GbR, Köln, die Würde eines Ehrendoktors (Dr.-Ing. E.h.). Heiko Mell werde für seine Verdienste bei der Entwicklung eines umfangreichen Systems von Wissensbausteinen, die die vielfältigen Themengebiete persönlicher Berufs- und Karrierefragen abdecken sowie für seine Bemühungen bei der langjährigen, systematischen und erfolgreichen Sensibilisierung und Aufklärung von Studierenden, Berufseinsteigern und breiten Ingenieurkreisen bezüglich des erforderlichen außerfachlichen Wissens und der beruflichen "Spielregeln" geehrt, führte der Dekan der Fakultät für Maschinenbau, Prof. Dr. Dietrich Ziems, in seiner Laudatio aus. Der Ehrenpromovent ist mit den ingenieurtechnischen Fakultäten der Magdeburger Universität sehr verbunden. In beiden Fakultäten ist er als Lehrbeauftragter tätig. Seit 1996 besuchen Studierende und Doktoranden seine Vorlesungen und Seminare, die er regelmäßig an der Alma Mater der Landeshauptstadt anbietet.
Der 61-jährige Geschäftsführer der MMC Personalberatung hat eine besondere Beziehung zur Region. Er ist in Stendal aufgewachsen und auch heute verbinden ihn persönliche Kontakte zu dieser Stadt.
Die Fakultäten ehren in Heiko Mell eine geachtete Wissenschaftlerpersönlichkeit, die einen der größten Bekanntheitsgrade unter den deutschen Ingenieuren genießt. Der Personalberater sei bekannt als Autor der populären Serie "Karriereberatung" in den VDI-Nachrichten, wies Prof. Dr. Klaus Hoppe, Landesvertreter des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), hin. Seit 20 Jahren beantwortet er Leserfragen zu Problemen im Berufsalltag. Seine Beiträge finden höchste Akzeptanz und Anerkennung bei Ingenieuren und Personalberatern aus der Wirtschaft. Insbesondere junge Berufsanfänger profitieren von seinen Erfahrungen als Berater von Industrieunternehmen in Fragen der Strukturorganisation und des Personalwesens. Er vermittelt jungen Akademikern beim Übergang von der Hochschule ins Berufsleben außerfachliches Wissen über die "Spielregeln" der beruflichen Welt.
Kürzlich erschien sein Buch "Spielregeln für Beruf und Karriere", der Titel ist auch das Thema seiner an der Magdeburger Universität durchgeführten Seminare. In seinen Büchern beschreibt und analysiert er wichtige Problemstellungen des Berufslebens, wie Bewerbung, Firmenwechsel,
Auslandseinsatz, Zeugnisse, Auswahl von Berufsstellung und Firma sowie Führungseigenschaften, Verhalten von Chefs und Standortfragen. Seine Veröffentlichungen zeichnen sich durch seine fundierten Anregungen zur Bewerbungsstrategie, zur Ausbildung des Ingenieurnachwuchses sowie der Stellung des Ingenieurs in der Gesellschaft aus.
Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann wies in seinen Worten an die Festveranstaltung darauf hin, dass die beiden Ingenieurfakultäten die derzeitigen Etatkürzungen, begründet mit einer zu geringen Auslastung, ganz besonders stark träfen. In den zurückliegenden Jahren habe bereits eine Ausdifferenzierung der Studienangebote, orientiert u.a. an der Weiterentwicklung er einzelnen Disziplinen und einer stärkeren Internationalisierung, stattgefunden. Derzeit werde intensiv an einem Grundsystem zum Übergang zu gestuften Studienabschlüssen an den Ingenieurfakultäten gearbeitet.
"Wir sind aufgeschlossen, an diesen Prozessen mitzuwirken", unterstrich Prof. Dr. Dieter Schinzer, Dekan der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik. Er sieht jedoch das Tempo der Einführung der gestuften Studienabschlüsse kritisch, müsse doch in erster Linie die Qualität der Ausbildung gewahrt bleiben.
In seinem Festvortrag zum Thema Aufgabe der Universitäten: Wissensvermittlung auch über Anforderung der Praxis im Hinblick auf Persönlichkeit und Einhaltung von Regeln ging Dr. E.h. Heiko Mell ausführlich auf die unterschiedlichen Definitionen des Ingnieurs durch Universität und Praxis ein und erläuterte einige seiner 130 Regeln für das Berufsleben.
Der akademische Festakt wurde musikalisch von Studierenden des Instituts für Musik gestaltet.