Ein neues Gemeindehaus
Katholische Studentengemeinde
Noch ist im neuen Haus für die Katholische Studentengemeinde St. Augustinus und die Gemeinde St. Petri hämmern und sägen, bohren und klopfen zu hören. Noch riecht die Farbe ganz frisch, sind nicht in allen Räumen die Möbel aufgestellt und die Bilder aufgehängt.
Vor gut anderthalb Jahren wurden die ersten Löcher zwischen der Petrikirche und der Wallonerkirche für den Neubau gegraben. Entstanden ist seitdem ein Haus aus Stein, Holz und Glas mit großen weiten Fenstern – offen zum hineinblicken, interessieren, einladen. Offen auch für den Blick hinaus, für das Betrachten des prachtvollen jahrhundertealten Gemäuers der Katholischen Universitätskirche St. Petri beispielsweise nach dem Gottesdienst beim gemeinschaftlichen Frühschoppen. Viele Besucher des Gottesdienstes sehen sich oft nur zu dieser Gelegenheit – finden dann im neuen Gemeindehaus in wunderschöner Atmosphäre Möglichkeiten zu menschlicher Gemeinsamkeit. "Deshalb ist das neue Haus so nah bei der Kirche gebaut worden", erzählt Studentenpfarrer Gottfried O.Praem.
Die Kirche soll Raum bieten. Doch wofür? Wie definiert sich Studentengemeinde? Ist Studentengemeinde Wissensanbieter, Service-Station, Lebensgemeinschaft im Glauben oder Treffpunkt für menschliche Gemeinsamkeit? Wie sind die Studenten aus hiesigen Gemeinden einzubinden? Wie Studierende einzubeziehen, die ihre Studienzeit hier in Magdeburg fern der Heimat, ja oft sogar auf einem anderen Kontinent verbringen?
Viele offene Fragen, viel offener Raum im neuen Gemeindehaus. Raum zum gemeinsamen Kochen in einer wunderschön großen, modern ausgestatteten Küche. Hier soll es mehr geben als die für Studenten typischen Spaghetti mit Tomatensoße. Eingeweiht wurde sie mit einem zünftigen Spargelessen.
Raum für Gemeindeleben wie die Vorträge in der Studentengemeinde, wie Chorproben, Bastelgruppe oder Büroarbeit.
Raum zum Wohnen für junge Wissenschaftler oder für Studenten. Im Obergeschoss sind sechs möblierte Einzimmerappartements mit Einbauküche und Dusche eingerichtet.
Raum zum gemeinsamen Feiern, beispielsweise auf der Terrasse im Innenhof – wenn sie fertig sein wird – mit Blick auf die Elbe. Zum Feiern und zu ökumenischer Arbeit eingeladen werden kann auch die Evangelische Studentengemeinde (ESG) aus dem Nachbarhaus. Am Ende des Flures öffnet eine Tür, die direkt zum Eingang der ESG führt, das neue Gemeindehaus auch in diese Richtung.
Das alte Gemeindehaus soll in einem zweiten Bauabschnitt einem kleinen Kloster für die Prämonstratenser Platz machen. Also werden in der Neustädter Straße 4 noch eine ganze Zeit Bauleute anzutreffen sein.