Neuer OP-Trakt übergeben
Universitätsfrauenklinik
Aus einem freudigen Anlass hatten sich Ärzte und Pflegemitarbeiter der Universitätsfrauenklinik zu einem Vor-Ort-Termin Anfang Mai 2004 auf der 4. Ebene des Klinikgebäudes in der Gerhart-Hauptmann-Straße zusammengefunden: Gemeinsam mit Vertretern des Staatshochbauamtes und Mitarbeitern des Dezernats Technik und Klinikumsentwicklung der Medizinischen Fakultät erfolgte der erste gemeinsame Rundgang durch den neuen OP-Trakt. "Es ist schon sehr beeindruckend, was hier geschaffen wurde", sagte Klinikdirektor Professor Wolfgang Weise. Und dankte vor allem seinen Mitarbeitern für deren Verständnis und die Motivation, mit der sie trotz der mit den Bauarbeiten verbundenen Einschränkungen und zusätzlichen Belastungen ihre tägliche Arbeit im laufenden Klinikbetrieb meistern. "Wir hoffen, dass dieses positive Ergebnis dafür etwas entschädigt."
Zum neuen Bereich gehören neben den vier hochmodern ausgestatteten Operationsräumen, zwei Aufwachbereiche – einer für stationäre und ein weiterer für ambulante Patienten –, außerdem ein Anaesthesievorbereitungsbereich sowie Mitarbeiterschleusen und Umkleideräume. Beeindruckend ist vor allem die technische Ausstattung der OP-Säle, von denen drei künftig für die Frauenklinik zur Verfügung stehen und einer für die Klinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie. Mehr als 3000 Eingriffe werden hier insgesamt jährlich durchgeführt. Sie umfassen ein breites Spektrum von gynäkologischen Eingriffen, onkologischen Operationen bis hin zur plastischen Chirurgie. Besonders beeindruckend ist die Hightech-Ausstattung. So können durch die Berührung des Displays der Computerbildschirme sämtliche technischen Einrichtungen in den OP-Sälen reguliert werden. Dazu gehören beispielsweise Beleuchtung, Videosteuerung bei endoskopischen Eingriffen bis hin zur möglichen CD-Musikeinspielung. Auch das drahtlose Telefonieren per Tastendruck am Bildschirm ist möglich.
Die Fertigstellung des neuen OP-Bereiches ist Teil der großen Baumaßnahme "Sanierung der Frauenklinik in der Gerhart-Hauptmann-Straße". Im Zuge dessen wird auch der neu gestaltete Kreißsaal-Trakt erweitert und demnächst übergeben. Als nächster Schritt erfolgt die Sanierung der übrigen Ebenen im Seitenflügel des vorhandenen Klinikgebäudes. Im unmittelbaren Anschluss daran beginnt die Sanierung des Hauptgebäudes der Frauenklinik, die mittlerweile auf eine über hundertjährige Geschichte verweisen kann. 1897 war die Grundsteinlegung für die damalige Klinik an der Kaiser-Friedrich-Straße, der heutigen Gerhart-Hauptmann-Straße, zu der auch eine Hebammenanstalt gehörte. Zwei Jahre später wurde die Klinik, die seit 1914 den Namen Landesfrauenklinik trägt, eingeweiht. Nach der schweren Zerstörung des Gebäudes beim Bombenangriff am 16. Januar 1945 erfolgte bis 1956 der wesentliche Wiederaufbau. Mit Eingliederung in die Otto-von-Guericke-Universität wurde der Klinik der Name Universitätsfrauenklinik zuerkannt. Die Sanierung der Klinik, einschließlich der im Jahr 2002 bereits abgeschlossenen Errichtung des neuen Seitenflügels, ist die umfassendste Baumaßnahme seit dem Wiederaufbau des Gebäudes nach dem II. Weltkrieg. Aus HBFG-Mitteln werden für dieses Großprojekt insgesamt ca. 25 Millionen Euro je zur Hälfte vom Bund und vom Land Sachsen-Anhalt bereitgestellt.