Skilauf auch im Sommer?
Den Worldloppet-Master errungen
Gern wird das Angebot des Sportzentrum zum Skilanglaufkurs nach Schweden zu reisen von Studierenden wahrgenommen. Der Kurs ist Vorbereitung auf dem Vasalauf in Schweden, den wohl traditionellsten aller Skiläufe. Von den zahlreichen Teilnehmern der Langlaufkurse in den zurückliegenden Jahren haben bisher 63 Kursteilnehmer 144 Vasaläufe über 90 Kilometer und 27 über 45 Kilometer absolviert. Auch in diesem Jahr waren wieder Athleten unserer Universität auf den verschiendenen Distanzen mit dabei.
Ein Bericht über Wintersport? Hat der nicht etwas die Jahreszeit verfehlt? – wird sich jetzt der ein oder andere Leser sicher fragen. Eigentlich nicht, denn sobald die Skilangläufer aus Schweden zurück sind, starten sie auch schon in die neue Trainingssaison. Die ersten Frühblüher und lauen Frühlingslüftchen locken sie auf ihren Skirollern ins Freie. Auf diesen nämlich trainieren sie im Herrenkrug auf Asphaltwegen – oft mit Blick auf die Elbe – solange in unseren Breitengraden kein Schnee liegt. Und der macht sich hier ja bekanntlich rar. Zweimal in der Woche treffen sich die Langläufer zum gemeinsamen Training von Ausdauer, Technik und Geschicklichkeit. Gelaufen wird in klassischer Technik. Manchmal geht es in den Kraftraum oder zum Schwimmen, um fit zu sein für die 90 Vasa-Kilometer.
In diesem Jahr fand der Vasalauf zum 80. Mal statt. Zum Vorbereitungskurs zieht es jährlich zwischen 20 und 30 Studierende und Mitarbeiter nach Schweden. Vor elf Jahren hat ihn Dr. Wolfgang Kopplin, Sportlehrer am Sportzentrum der Universität, zum ersten Mal angeboten. Damals suchte er Mitstreiter für die Vorbereitung auf den Skimarathon im hohen Norden. Die waren schnell gefunden und eine richtige Vasafangemeinde entstand. Drei Läufer haben inzwischen die Medaille für zehnmal erfolgreiche Teilnahme am Vasalauf erhalten. 2005 werden ganz sicher weitere hinzukommen, meint Wolfgang Kopplin.
Vor sieben Jahren stieß auch Kurt Schneider, ebenfalls Sportlehrer am Sportzentrum, dazu. Beide meldeten sich 1998 beim Worldloppetverband, einer Vereinigung der größten Volksskilangläufe, an denen auch die Skilanglaufweltspitze teilnimmt, an. Diese vergibt eine Goldmedaille für den Worldloppet-Master, die beide Sportlehrer in diesem Winter erreichten. Dafür mussten sie von 14 Skilangläufen zehn absolviert haben, mindestens einen davon in Übersee. An den Start gingen sie in Schweden, Norwegen, Finnland, Österreich, Italien, Deutschland, in der Schweiz, in Kanada, Tschechien und in Frankreich. Der längste Lauf war mit 90 Kilometern der Vasalauf, der Kälteste war in Kanada bei minus34°C (50 km), der "Schwerste" war in Norwegen mit einem Rucksack von 3,5 Kilogramm Gewicht Dreiviertel der 58 Kilometer langen Strecke bergauf zu laufen und die am kürzesten aufeinander folgenden Wettkämpfe waren innerhalb von nur vier Wochen drei Läufe – 45 Kilometer in Finnland, 90 Kilometer in Schweden und 58 Kilometer in Norwegen. Derzeit sind weltweit 1839 Worldloppet-Master registriert, vier davon in Magdeburg.
Kurt Schneider möchte nun etwas ruhiger treten. Wolfgang Kopplin aber sucht weiterhin Mitstreiter – egal ob unerfahrene Anfänger oder erfahrene Fortgeschrittene. Der Einstieg ins Training ist jederzeit möglich. Es muss ja nicht auf Schnee gewartet werden.