Fundstücke
Er gehört wohl zu den prominentesten Vertretern derer, die ihr abgeschiedenes Dasein in einem Fundbüro fristen: der Regenschirm – irgendwo vergessen, stehengelassen, verbummelt. Auch Steffen Kolbe vom Fundbüro der Universität hat einen in seinem Fundus. Spitzenreiter sind hier aber die 13 Federtaschen, die er neben Handys, Taschenrechnern, Brillen, Uhren, Schlüsselbunden, Kopfhörern und dieversen Schreibmappen, Vorlesungsunterlagen sowie Heftern gern wieder an den Mann oder die Frau bringen würde. Aber auch Steppjacken und -weste, Handschuhe, einzeln und paarweise, Mützen, Schaals und Pullover warten, dass sie von ihren rechtmäßigen Besitzern abgeholt werden. Sogar zwei Fingerringe, einen Armreif, Autoschlüssel, die Konsole für ein Autoradio, einen Axel Terminal, gefunden vor der Mensa, und ein deutsch-chinesisches Wörterbuch verwahrt Steffen Kolbe. Abgeholt werden können sie im Gebäude 06, Zimmr 217, dem Fundbüro der Universität, von Montag bis Freitag jeweils bis ca. 15 Uhr. "Sicher vermuten viele, die etwas vermissen, dass es ihnen gestohlen wurde. Doch nicht immer muss das so sein. Vielleicht ist es einfach verloren worden und ein ehrlicher Finder hat es im Fundbüro abgegeben", meint Steffen Kolbe und empfiehlt, einfach mal bei ihm nachzufragen, Telefon 67-54444.
Selbstverständlich kann im Fundbüro auch angerufen werden, wenn etwas gefunden wurde. Besser ist natürlich, es wird direkt und schnell mit Angaben zu Fundort und Fundzeit dort abgegeben. So konnten schon Ausweise und EC-Karte an ihre Besitzer zurückgegeben werden. "Manchmal ist es aber auch sehr schwierig, wenn die Besitzer nicht auf unsere Schreiben reagieren", erinnert sich Sybille Bischoff, Abteilungsleiterin Allgemeine Verwaltung. "Wir versuchen, sofern sie zu ermitteln sind, immer, die Besitzer zu informieren."
Sehr ungünstig sei es, so Steffen Kolbe, wenn in den einzelnen Bereichen Fundstücke gesammelt und einmal im halben Jahr abgegeben würden. Da kann es vorkommen, dass auf eine Anfrage mit einer Absage reagiert werden muss und viel später taucht dann womöglich das Verlorengegangene doch noch auf.