In Mexiko für ein Studium in Magdeburg geworben
Masterstudiengänge in den Ingenieurwissenschaften waren sehr gefragt
Zur Werbung von Postgraduierten für den Studienstandort Europa initiierte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die EduFrance, Frankreich, und das NUFFIC, Niederlande, im Frühjahr 2004 die EduEuropa. Im Rahmen dieser Aktion fanden Bildungsmessen an unterschiedlichen Standorten in Mexiko statt, an denen sich die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, vertreten durch den Prorektor für Studium und Lehre, Professor Volker Linneweber, und den Leiter des Akademischen Auslandsamtes, Dr. Uwe Genetzke, beteiligte.
Auf den Postgraduierten-Messen wurde vorwiegend Interesse an englischsprachigen Masterstudiengängen signalisiert, insbesondere an Ingenieurstudiengängen in den Richtungen Maschinenbau, Elektrotechnik, aber auch an Informatik, Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Überraschend war der Informationsgrad und das Interesse der mexikanischen Studenten. Bestimmte, sehr gezielt gestellte Fragen ließen darauf schließen, dass die Homepage unsererer Universität besucht worden war. Erstaunen bei den Studenten immer wieder auch darüber, dass in Deutschland keine Studiengebühren verlangt werden. Gefragt waren also vor allem Postgraduiertenstudiengänge, meist in Englisch, mit direktem Anschluss zur Promotion.
Zu einem "Familientag" kamen auch sehr junge Studieninteressenen, die teilweise besonders nach grundständigen Studiengängen fragten und große Bereitschaft zum Lernen der deutschen Sprache zeigten.
Zudem ergaben sich auf der Postgraduierten-Messe Kontakte zur Universität Monterrey, die vor dem Hintergrund des DAAD-Programms für mexikanische Studierende ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge an einer Zusammenarbeit mit Magdeburg interessiert ist, zumal sich in den Gesprächen gewisse Parallelen in der Ausrichtung abzeichneten. Bereits hier deutete sich an, dass es wünschenswert wäre, auch an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie der Fakultät für Maschinenbau englischsprachige Masterstudiengänge anzubieten.
Aufbau von Kontakten
Eine während der Reise vorgesehene Kontaktmesse zur Anbahnung von Beziehungen zwischen mexikanischen und den beteiligten europäischen Hochschulen verlief weniger erfolgreich. Aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten konnten im Vorfeld keine Termine mit interessierten Partnern vereinbart werden, so kamen nur zufällige Gespräche zustande. Sinnvoller wäre diese wohl auch für Vertreter der einzelnen Fakultäten gewesen als für Mitglieder der Hochschulleitung und der akademischen Verwaltung.
Zum Programm der Reise gehörte ebenfalls ein Besuch am Instituto Tecnlógico y de Estudios Superiores de Monterrey. Es ist die größte Privatuniversität Mexikos mit 33 Camps und Instituten in Mexiko, anderen lateinamerikanischen Ländern und den USA und insgesamt rund 90000 Studierenden. Die Ausbildungsschwerpunkte sind in den Studiengängen Wirtschaft, Medizin, Ingenería. Die Studiengebühren betragen ca. 3000 Dollar pro Semester, ca. 30% der Studierenden sind Teil- bis Vollstipendiaten.
Zum europäischen Auftritt auf den Messen bleibt einzuschätzen, dass die gemeinsame Präsenz von Hochschulen aus mehreren europäischen Ländern sehr positiv zu werten ist. Europa ist aus mexikanischer Sicht eine ferne, kleine und recht wenig bekannte Region, die nun als möglicher Studienort mit unterschiedlichen Hochschulsystemen etwas mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt wurde.
Gezeigt hat sich, dass Broschüren im Großen und Ganzen zwar gut geeignet sind, einen Überblick über die Studienangebote zu vermitteln, sie aber eigentlich zu umfangreich gestaltet sind. Sinnvoll wäre einer Anzahl einfacher Flyer mit den Bewerbungsvoraussetzungen und wichtigen Adressen und Webseiten wie Studienkolleg, Hochschulkompass etc. Sehr gut hat sich in dieser Hinsicht der Einsatz der CD der Universität bewährt. Eine spanischsprachige Power Point-Präsentation und das Forschungsvideo waren als Blickfang ebenso erfolgreich. Vorteilhaft ist ein gemeinsamer Auftritt von Universitäten und Fachhochschulen unter dem Logo des jeweiligen Bundeslandes. Das Land sollte sich überlegen, ob es nicht mit Hilfe der Hochschuleinrichtungen ein Konzept für einen Messeauftritt "Studienstandort Sachsen-Anhalt" entwickelt.
Mit im Gepäck hatten die beiden Magdeburger Vertreter also auch viele neue Ideen zur Präsentation der Studienwerbung für unsere Universität im Ausland. Kaum war der Flieger wieder in Deutschland gelandet, gab es auch schon die ersten Anfragen von Studieninteressierten aus Mexiko für ingenieurwissenschaftliche Studienangebote