Videokonferenz nach Hause

26.07.2004 -  

Zehn Amerikaner in Magdeburg zum Studentenaustausch

Als eine Gruppe von zehn amerikanischen Studenten, die wenig Erfahrung mit Ostdeutschland hatten, wussten wir nicht genau, was wir erwarten sollten, als wir an die Otto-von-Guericke-Universität kamen. Genau wie die Heimatstadt unserer Universität, die University of Wisconsin – Stevens Point in Stevens Point, Wisconsin, fast allen Menschen außerhalb unseres Bundesstaates unbekannt ist, war die Stadt Magdeburg uns ebenfalls ein Rätsel. Nachdem wir unser spezielles Programm begannen, begriffen wir, dass wir viel in und um Magdeburg herum machen können. Natürlich gehen Mitglieder unserer Gruppe oft ins Kino und Theater, und auch in Studentenclubs wie die Baracke und Projekt7. Während am Anfang unseres Programms nicht so viel los war, weil es einige Wochen vor dem Beginn des Sommersemesters begann, sehen wir jetzt, was für eine Stadt Magdeburg wirklich ist, mit Mensa-Partys und allem Möglichen.

Gute Reisemöglichkeiten

Ebenso erfuhren wir im Laufe des Semesters, wie ideal Magdeburg als ein Ausgangspunkt zum Reisen in Deutschland und Europa ist. Ganz in der Nähe fuhren wir in Städte wie Halle und Leipzig oder Dresden und Hannover, auch weiter nach Bremen und Freiburg im Breisgau. Von Magdeburg ist es auch einfach, ein Wochenende im Ausland zu verbringen, egal ob es in Prag oder Amsterdam oder woanders ist. Während unserer Ferien reisten einige mit dem Bus nach Italian, andere mit dem Zug nach Skandinavien und andere mit dem Flugzeug nach London.

Obwohl wir ein spezielles Programm hatten, sollten wir auch im Laufe des Semesters normale Vorlesungen an der Uni besuchen, damit wir sehen können, wie sie wirklich sind und ebenfalls unser Deutsch üben können. Die von uns besuchten Vorlesungen sind eine diverse Mischung von Fächer wie Geschichte, Politik, Informatik und anderen.

Als wir ein Wochenende mit einer Gastfamilie verbrachten, hatten wir auch die Gelegenheit zu sehen, wie das Leben in Magdeburg und in der Nähe anders als zu Hause sein kann. Obwohl die Familien sehr unterschiedlich waren, hatten wir alle viel Spaß und erfuhren wir vieles: Einige nahmen an "Macht der Nacht" teil, andere besichtigten den Zoo. Diese Familien, ebenso wie die Studenten, Lehrer und Professoren, die wir kennen lernten, waren freundlich und hilfsbereit und machten alles möglich, damit wir uns zu Hause fühlten.

Ein Wochenende mit einer Gastfamile war schön, aber nichts kann unsere zu Hause gebliebenen Familien und Freunde ersetzten, und deswegen war es besonders schön, dass wir so viele Möglichkeiten hatten, in Kontakt mit diesen Menschen zu bleiben. Seit unserer ersten Woche haben fast alle in unserer Gruppe ein Handy, das zusammen mit einer Telefonkarte ziemlich günstig für kürzere Gespäche ist. Wenn wir mehr zu erklären haben ist eine E-Mail vielleicht am besten, weil sie kostenlos ist. Wir hatten auch schon zweimal Videokonferenzen zwischen der Universität Magdeburg und unserer Uni zu Hause. Diese Technologie lässt uns Menschen in den USA hören und sehen, und auch umgekehrt.

Viele Erlebnisse

Was lernten wir hier in Magdeburg? Natürlich viel über die deutsche Sprache und auch viel über die Geschichte und die Landeskunde Magdeburgs, Sachsen-Anhalts und Deutschlands. Aber, dass wir jetzt den Satzbau besser verstehen oder wissen, was in Magdeburg während des Dreißigjährigen Krieges passierte, ist wahrscheinlich nicht das Wichtigste, was wir in diesem Semester lernten. Sondern jedes Mitglied unserer Gruppe muss aus der Kulmination der Erfahrungen und Erlebnisse, die wir alle hatten, die Bedeutung für sich selbst herausfinden, weil es wirklich das ist, was man außerhalb des Klassenzimmers erlebt, was ein Semester im Ausland so wichtig macht.

Letzte Änderung: 26.07.2004 - Ansprechpartner: Webmaster