Christlicher Widerstand gegen Adolf Hitler
Ein Gesprächsforum des Evangelischen Hochschulbeirates
Der Evangelische Hochschulbeirat Magdeburg und das Institut für Geschichte unserer Universität hatten Anfang Juni 2004 zu einem Gesprächsforum zum Thema Christlicher Widerstand gegen Adolf Hitler in das Palais am Fürstenwall geladen.
Unter der Anwesenheit hochkarätiger Gäste, wie Landtagspräsident Prof. Dr. Adolf Spotka, Innenminister Klaus Jeziorsky und der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, sprach zunächst Prof. Dr. Günter Brakelmann, Bochum, zum Thema Der Weg evangelischer Offiziere zum Widerstand. Anhand des Lebensweges von Henning von Tresckow und anderer Offiziere des 20. Juli 1944 schilderte er den Weg der Männer des Widerstandes von zunächst fast bedingungslosen Befürwortern des Hitlerregimes zu dessen unversöhnlichen Gegnern.
Am Rande des Nordparkes, unweit seines Geburtshauses, ist im Jahre 2001 mit Unterstützung der Stadt Magdeburg, der Magdeburgischen Gesellschaft und der Magdeburger Universität übrigens anlässlich des 100. Geburtstages Henning von Tresckows eine Gedenkstele errichtet worden.
Die Verbrechen Hitlers und seiner Helfer, besonders den Holocaust, hatten sie, trotz aller persönlicher Verstrickungen in das Regime, als unvereinbar mit ihrer christlichen Ethik angesehen, so dass sie letztendlich ihr Leben gaben, um dem Morden nicht tatenlos zusehen zu müssen.
Gewissenskonflikte
Über Führereid und Attentat: Gewissenskonflikte von Offizieren aus militärischer Sicht sprach Oberst Ulrich Kleyser, Kommandeur des Verteidigungskommandos 82 Magdeburg. Ausgehend von der Rolle und Bedeutung der militärischen Eidesformel in der Geschichte, erläuterte Oberst Kleyser, wie es dazu kam, dass sich die Offiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg nicht mehr an ihren Eid gebunden fühlten.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann vom Institut für Geschichte konnten Bischof Axel Noack, Prof. Brakelmann und Oberst Kleyser die Frage von christlicher Ethik und militärischem Widerstand unter der Beachtung der historischen Gegebenheiten ebenso wie in der anschließenden, recht lebhaft geführten allgemeinen Diskussion nochmals vertiefend darlegen.