Rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche
Studenten gründeten Förderverein für Universitätsbibliothek
Die 24-Stunden-Bibliothek ist das große Ziel des "Fördervereins Universitätsbibliothek der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg", der Ende des Sommersemesters 2004 ins Leben gerufen wurde. Gleich nach seiner Gründung startete der Verein auch schon die erste Testphase auf dem Weg zu einer an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr geöffneten Bibliothek. An vier Wochenenden war die UB zusätzlich an den Samstagen von 15 bis 21 Uhr und an den Sonntagen von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Das waren 18 Stunden mehr pro Woche. Und das in der Prüfungsvorbereitungszeit. Möglich wurde dies durch die Unterstützung von Sponsoren, der Universitätsleitung und -verwaltung sowie von Kommunal- und Landespolitikern.
Ein großer Erfolg
"Die zusätzliche Öffnung der Bibliothek war durch den Förderverein gut vorbereitet worden und kann positiv bewertet werden", schätzt Dr. Ekkehard Oehmig, Direktor der Universitätsbibliothek, ein. "Die verlängerten Öffnungszeiten fanden guten Zuspruch, trotz der recht kurzen Zeit, sie publik zu machen. Wir können rundum zufrieden sein." Die etwa 7500 Nutzer, die an den Samstagabenden und Sonntagen in der Bibliothek arbeiteten, zeigten, dass Bedarf bestehe. Die Universität werde den Verein bei seinem weiteren Bemühen, die Öffnungszeiten der UB zu verlängern unterstützen, beispielsweise durch die Übernahme der Betriebskosten, so der Bibliotheksdirektor. Die Personalkosten trägt der Verein. Finanzieren möchte er sie u.a. aus Sponsorengeldern und Spenden. Einen ersten Scheck in Höhe von 3850 Euro erhielt der Verein bereits während der Gründungsversammlung von der icubic AG. Der Verein setzt aber auch auf die Mitgliedsbeiträge. "Warum sollten sich denn die Nutzer nicht an den Kosten für diesen zusätzlichen Service der Bibliothek, den Präsenzbestand und die Räumlichkeiten verstärkt nutzen zu können, beteiligen?", fragt der Vereinsvorsitzende Florian Muhß.
Die Vorbereitungen auf die Vereinsgründung, die auf eine Initiative der Liberalen Hochschulgruppe Magdeburg zurückgeht, waren aufwendig: Sponsoren mussten gefunden, das Bibliothekspersonal für die Idee gewonnen und Räumlichkeiten für den Verein gesucht werden. Hinzu kamen noch die vielen rechtlichen Gesichtspunkte wie die Gestaltung der Beschäftigungsverhältnisse des Bibliothekspersonals während der zusätzlichen Öffnungszeiten oder die Ausarbeitung von Satzung und Beitragsordnung für den Verein.
Daten über Nutzung
Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, lobte die Bemühungen um die Vereinsgründung, da sie zum einen von den Studierenden selbst ausgegangen waren und zum anderen dazu beitrügen, die neue Universitätsbibliothek als ein ausgezeichnetes und wunderbares Arbeitsumfeld wahrzunehmen.
Während der Testphase wurden Daten über Nutzerzahlen und Nutzungszeiten sowie der nachgefragten Leistungsangebote erhoben. Die Auswertung der gesammelten Daten wird die Grundlage für die künftige Gestaltung der Öffnungszeiten und des Leistungsangebots der Bibliothek bilden, die durch den Verein getragen werden.
Übrigens im "Förderverein Universitätsbibliothek der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg" kann jeder Mitglied werden. Mehr dazu auf der Homepage des Vereins.