Der Hamster sucht den Mais
Programmierwettbewerb
An der Fakultät für Informatik wurde 1998 im Rahmen der Informatik-Einführungsvorlesung "Algorithmen und Datenstrukturen" für Informatiker, Wirtschaftsinformatiker, Ingenieurinformatiker und Computervisualisten ein Programmierwettbewerb ins Leben gerufen, der seither fester Bestandteil dieser Vorlesung ist.
Für manche ist die Teilnahme am Wettbewerb eine einfache Möglichkeit, einen Schein zu bekommen, andere verfallen während dieser Zeit in einen wahnartigen Zustand, der sie teilweise äußerst kreative Lösungen finden lässt. Auf jeden Fall ist der Wettbewerb eine gute Möglichkeit, das Programmieren in Java zu lernen, da hier ein komplexes Problem bearbeitet werden muss und gleichzeitig die Motivation besteht, den besten Hamster zu schreiben.
In diesem Jahr hat Thomas Strothotte, Professor für Computergraphik und interaktive Systeme, während der Informatik-Einführungsvorlesung die Erstsemester aufgerufen, sich wieder an der Lösung des so genannten Hamsterproblems zu beteiligen.
Nun ist es wieder einige Wochen her, seit sich die unterschiedlichsten Hamster in zwölf zum Teil recht großen Labyrinthen tummelten, mit dem Ziel, möglichst viele Körner einzusammeln. Ein Hamster, der seinen Wintervorrat an Getreide noch nicht gesammelt hat, wird in einem Labyrinth ausgesetzt, in dem Maiskörner verteilt sind. Die Aufgabe des Hamsters ist es, möglichst viele Maiskörner zu sammeln und zu seinem "Bau" (von dem er startet) zu schleppen. Dabei muss er die Sammelwege möglichst kurz halten, damit er bei seiner Tätigkeit nicht schon den größten Teil der gesammelten Maiskörner als Nahrung verbraucht. Am Ende muss er wieder zu Hause sein, um seinen Winterschlaf beginnen zu können.
Verrückte Labyrinthe
Früher, als Programme noch in BASIC geschrieben wurden, der Fernseher als Monitor diente und die Kleincomputer in Staßfurt zusammengelötet wurden, gab es das Computerspiel Ali die Ameise. Bei vierzig Grad im Schatten musste Ali versuchen, den Schatz in einer Pyramide zu finden, wobei es passieren konnte, dass man auf eine Fledermaus traf, die die Ameise kreuz und quer durch das Labyrinth auf ein anderes Feld warf, wenn man Pech hatte, direkt auf das Feld mit der Spinne.
Ein viertel Jahrhundert später: Nachdem es im letzen Jahr um das Mühle-Spiel ging, musste in diesem Jahr wieder ein Hamster programmiert werden. Die Verantwortlichen des Wettbewerbs, Martin Hörning und Michael Specht, beide Computervisualistik-Studenten im 6. Semester, veränderten die Aufgabenstellung so, dass der Hamster nun, ähnlich wie Ali die Ameise, recht wild von einem Raum in den anderen geworfen wurde, so dass es schon eine kleine Leistung war, sich im Labyrinth überhaupt zu orientieren.
Die Aufgabe war, möglichst viele Körner auf ein Ausgangsfeld zu bringen. Der Hamster konnte allein oder zu zweit programmiert werden, insgesamt nahmen 60 Hamster am Wettbewerb teil. Nach dem Abgabetermin wurden die zwölf Wettbewerbslabyrinthe nach und nach mit den Ergebnissen veröffentlich, bis zum Schluss der Sieger feststand: MaxGrayne von Robert Buchholz und Lars Uebernickel mit 1195 Punkten (1200 war das theoretische Maximum, wenn ein Hamster auf allen Labyrinthen gewinnt). Für die ersten drei Hamster wurden Büchergutscheine, und für die Programmierer des Siegerhamsters zusätzlich je ein Memory Stick vergeben.
Den 2. Platz belegte Christian Hübner mit Gizmo und Mathias Otto mit Iltis erhielt den 3. Preis.
Alle Informationen und Ergebnisse des Hamsterwettbewerbs können unter http://hamster.pixelcrew.net abgerufen werden.