Elektromagnetische Felder

01.10.2004 -  

Konferenz EUROEM in Magdeburg

Aus über 40 Ländern waren rund 500 Experten zu der viertägigen Konferenz EUROEM 2004 nach Magdeburg gereist, die Mitte Juli an der Universität, und damit erstmals in Deutschland stattfand. Die Veranstaltung bildete ein hervorragendes Forum für Wissenschaftler und Forscher, die sich mit elektromagnetischen Feldern und insbesondere mit elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) befassen. Magdeburg hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einem anerkannten Forschungsstandort auf diesem Gebiet entwickelt. Professor Jürgen Nitsch hatte 1997 den Ruf auf den Lehrstuhl EMV angenommen. Fachkompetenz wurde aufgebaut und experimentelle Möglichkeiten, wie die Absorberhalle und die Modenverwirbelungskammer, geschaffen, die europaweit beispielhaft sind.

Neue Anwendungen

Die EUROEM 2004 umfasste die drei Themenblöcke Hochleistungselektromagnetismus, Ultrabreitbandstrahlung und UXO – UneXploded Ordnances (noch nicht detonierte Munition), die in sieben parallel laufenden Sessions mit fast 400 Vorträgen behandelt wurden. Neue Anwendungen zu Hochleistungsmikrowellentechnik oder Techniken für die Minensuche wurden von den Fachleuten aus Forschungseinrichtungen, der Industrie und Regierungsinstitutionen ebenso diskutiert wie Themen aus der Medizin- oder Flugzeugtechnik. Ein neuer Antennentyp, die ultra-weit-band (UWB) Antennen, wurde vorgestellt und einige seiner interessanten Anwendungen: Das Auffinden und Identifizieren von unbekannten Objekten, UWB-Kommunikation und effektive EMV-Tests im Zeitbereich.

Die 1978 begründete Konferenzreihe EUROEM/AMEREM war ursprünglich ein Forum, in dem die Anwendung von und der Schutz vor elektromagnetischen Feldern im militärischen Bereich alle zwei Jahre wechselseitig in Amerika und Europa diskutiert wurden. Die Komplexität der Problemstellung verlangte von Beginn an ein Miteinbeziehen der verschiedensten elektrotechnischen, physikalischen und mathematischen Methoden. Heute dominieren elektrische und elektronische Geräte und Komponenten auch den zivilen Alltag und bilden komplexe Systeme.

Zentrale Fragestellungen, wie die Erzeugung, das Verhalten, die Auswirkungen und der Schutz vor elektromagnetischen Feldern, wurden in den Vorträgen zur Hochleistungsmikrowellentechnik erörtert. Von praktischer Bedeutung sind dabei die Funktion von Antennen, der fachgerechte Umgang mit Messsystemen, die Möglichkeit der Abschirmung elektromagnetischer Felder und neue Verfahren der elektromagnetischen Auswirkungen auf biologische Systeme. Die im Komplex UWB diskutierten und vorgestellten Ergebnisse insbesondere für Anwendungen bei der humanitären Mienensuche, aber auch in Luftfahrt-, Auto- und Schiffsindustrie, wo radarbasierte Verkehrssysteme zum Einsatz kommen, fanden reges Interesse. In den Vorträgen zu UXO wurden innovative Entwicklungen für das Auffinden nichtmetallischer Minen oder von Sprengstoffen jeglicher Art im Fluggepäck vorgestellt.

Ein Pokal

Höhepunkt und Premiere war die Übergabe eines von der Universität Magdeburg gestifteten Pokals auf dem Kongress. Der Präsident der EUROEM 2004, Jürgen Nitsch, überreichte dem amerikanischen Wissenschaftler Donald Mc. Lemore, ITT Industries Albuquerque, New Mexico, der 2006 die Tagung AMEREM ausrichten wird, einen Wanderpokal. Der Pokal besteht aus zwei Halbkugeln, auf denen die Kontinente Amerika und Europa dargestellt sind. Er wird eine Tradition begründen und alle zwei Jahre weiter gereicht werden.

Letzte Änderung: 01.10.2004 - Ansprechpartner: Webmaster