Meldungen
Die Meldungen
Zum Präsidenten gewählt
Preis für Rehabilitationsforschung
Zum Vorsitzenden gewählt
Preis für Tumorforschung
Ursachen für plötzlichen Kindstod
Hochschullehrer für Slavistik tagten
Bruchmechanische Bewertung von Schweißverbindungen
Mit Strahlen gegen Tumoren
Studierende aus aller Welt
Professor Wolfgang Adam
Wolfgang Adam, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Institut für Germanistik, ist Ende September 2004 zum Präsidenten der "Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts e.V." (DGEJ) gewählt worden. Die Gesellschaft ist ein Zusammenschluss von rund 900 Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Institutionen in Deutschland und dem Ausland. Sie setzt sich die Erforschung der für das 18. Jahrhundert relevanten Fragen sowie deren geistesgeschichtlicher und systematischer Bedeutung zur Aufgabe. Sitz der DGEJ ist die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Forschungsprojekte der Bibliothek befasst sie sich mit Fragen zu wirkungs-, rezeptions- und ideengeschichtlichen Kontinuitäten und Diskontinuitäten seit der Frühen Neuzeit in Disziplinen wie Theologie, Geschichtsforschung, Medizingeschichte, Literatur, Anthropologie und Wissenschaftsgeschichte.
Die Herzog August Bibliothek gehört zu den ältesten unversehrt erhaltenen Bibliotheken der Welt. Seit 1666 eine öffentliche Bibliothek, ist sie gleichsam ein unbeschädigtes kulturelles Gedächtnis. Ihren Weltruhm verdankt die Bibliothek den mittelalterlichen Handschriften, darunter das "teuerste geistliche Buch der Welt", das Evangeliar Herzog Heinrichs des Löwen, den mehr als 4000 Erstdrucken (Inkunabeln) sowie aus jüngster Zeit der Sammlung von so genannten "Malerbüchern", Unikaten malender Dichter und dichtender Maler. Heute ist sie eine weltweit anerkannte Forschungsstätte für Barockliteratur. Ines Perl
Preis für Rehabilitationsforschung
Professor Claus-Werner Wallesch
Während der diesjährigen Bundestagung des Bundesverbandes für Rehabilitation und Interessenvertretung Behinderter wurde Mitte September 2004 der Reha-Preis des Verbandes an den Magdeburger Neurologen Prof. Dr. Claus-Werner Wallesch verliehen. Damit ist sein Engagement auf dem Gebiet der Rehabilitationsforschung und sein Einsatz für eine optimale Patientenbetreuung während der Rehabilitation gewürdigt worden. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Diagnostik und Rehabilitation von Patienten mit Hirnverletzungen und Schlaganfällen. Ziel der erfolgreichen Rehabilitation ist es, die Arbeitsfähigkeit nach einer Erkrankung oder einem Unfall wieder herzustellen und/oder die Optimierung der Lebensqualität. Jährlich erleiden hunderttausende Menschen in Deutschland Schädelverletzungen und Schlaganfälle. Besonders hervorgehoben wurden die Forschungen des Preisträgers zu Belastungen der Angehörigen Hirngeschädigter.
Der Bundesverband für Rehabilitation und Interessenvertretung Behinderter versteht sich seit mehr als 75 Jahren als unabhängige Selbsthilfeorganisation und betreut derzeit rund 70 000 Menschen in ca. 270 Kreisverbänden.
PM/I.P.
Zum Vorsitzenden gewählt
Professor Bernt-Peter Robra
Zum neuen Vorsitzenden der "Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention" (DGSMP) wurde Ende September 2004 auf der 40. Jahrestagung der Fachgesellschaft in Magdeburg Professor Bernt-Peter Robra, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, gewählt. Das Expertentreffen stand unter dem Motto Gesundheit – Wirtschaftlichkeit und Gerechtigkeit. Die mehr als 350 Teilnehmer aus Wissenschaft und sozialmedizinischer Praxis diskutierten Fragen des Bedarfs, der Verteilung und Bewertung gesundheitlicher Leistungen. "Gesundheit ist nicht gerecht verteilt, daher müssen wir Maßstäbe für die Verteilung gesundheitlicher Chancen und Leistungen entwickeln", unterstreicht Prof. Robra, einer der Tagungsleiter. "Wie bewerten wir langfristige Versorgungsergebnisse am besten und fördern darüber hinaus die Vermeidung von Krankheiten?"
Die DGSMP vertritt das Fach Sozialmedizin in der Öffentlichkeit, in Gremien der Wissenschaftsförderung, in Beiräten von Sachverständigen, bei Ministerien des Bundes und der Länder, an Universitäten, Fachhochschulen und in Fort- und Weiterbildungsakademien. Sie informiert und berät die Entscheidungsträger der Gesundheitspolitik, Sozialversicherung und sonstigen Kostenträger. Die Sozialmedizin selbst nutzt für ihre Aufgabe epidemiologische, klinische, sozial- und verhaltenswissenschaftliche, ökonomische und ökologische Methoden. Ihr Ziel ist es, zur effektiven und effizienten Vermeidung oder Bewältigung gesundheitlicher Probleme und ihrer sozialen Folgen bei Einzelnen und in der Bevölkerung beizutragen. PM/I.P.
Preis für Tumorforschung
Dr. Christian Mawrin
Auf der 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN) Ende September 2004 in Köln hat Dr. Christian Mawrin vom Institut für Neuropathologie den Theodor-Schwann-Preis 2004 erhalten. Geehrt wurde er für seine hervorragenden Arbeiten, in denen sich der 32-jährige Wissenschaftler unter anderem mit dem biologischen Verhalten von Tumoren des peripheren Nervensystems beschäftigt. Diese Tumoren sind z.B. als so genanntes gutartiges Akustikusneurinom recht häufig. Untersucht wurde in diesem Zusammenhang die Verteilung von Somatostatinrezeptoren in harmlosen und aggressiven Tumoren des peripheren Nervensystems. Mit diesen Kenntnissen kann man zum einen eine nuklearmedizinische Tumordarstellung unter Verwendung von Somatostatinanaloga möglich machen, außerdem lässt sich das Tumorwachstum beeinflussen, wenn bestimmte Somatostatinrezeptoren im Tumor vorhanden sind.
Christian Mawrin hat in Magdeburg Humanmedizin studiert. Anfang vergangenen Jahres wurde er zum wissenschaftlichen Assistenten am hiesigen Institut für Neuropathologie berufen. PM/I.P.
Ursachen für plötzlichen Kindstod
Beirat traf Experten in Magdeburg
Der wissenschaftliche Beirat der Babyhilfe Deutschland e.V. traf sich Anfang Oktober 2004 mit Experten in der Uni-Kinderklinik Magdeburg, um sich zu aktuellen Fragen des plötzlichen Kindstodes auszutauschen. Ziel des Vereins ist die bundesweite Förderung und Koordination der Prävention lebensbedrohlicher Erkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter. Immer noch häufigste Todesart ist der plötzliche Kindstod. Nach Empfehlung der Rückenlage für schlafende Säuglinge sank die Rate dieser Todesfälle in Deutschland von 1200 jährlich auf 350 ab. Positive Beispiele einzelner Regionen zeigen jedoch, dass diese Zahl noch gesenkt werden kann. Voraussetzung ist, dass die Rückenlage noch konsequenter umgesetzt wird und zusätzliche Risiken vermieden werden. So haben Fallkontrollstudien gezeigt, dass die Verwendung eines Schlafsacks statt einer Zudecke die Überdeckungsgefahr ausschließt und das Überwärmungsrisiko mindert und dadurch sicherer ist. Ferner besteht eine exponentielle Beziehung zwischen Belastung durch Zigarettenrauch und plötzlichem Säuglingstod. Auch Stillen während der ersten Lebensmonate ist gesundheitsfördernd und senkt das Risiko für den Säuglingstod. Der sicherste Schlafplatz für den jungen Säugling ist das Elternschlafzimmer, jedoch nicht das Elternbett. PM/I.P.
Interesse wächst stetig
Hochschullehrer für Slavistik tagten
Der Bereich Slavistik des Instituts für fremdsprachliche Philologien (IFPH) unserer Universität war Anfang September 2004 Gastgeber für die Tagung des "Verbandes der Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen für Slavistik an den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland" (HVS). Dieser Verband steht als Berufsverband allen habilitierten Slavisten offen und hat zur Zeit 160 Mitglieder (www.slavistenverband.de). Als Organ des HVS erscheint jährlich das Bulletin der Deutschen Slavistik.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung standen Fragen wie die aktuelle Lage der Slavistik an deutschen Hochschulen, der Übergang zu zweistufigen Studiengängen und die Zusammenarbeit mit anderen Fächern und Fachverbänden. Die Teilnehmer konstatierten tendenziell steigende Studierendenzahlen im Fach Slavistik; dabei nimmt vor allem in den alten Bundesländern der Anteil von Studenten mit russischsprachigem Hintergrund zu.
Prof. Renate Belentschikow vom hiesigen Institut berichtete über die Arbeit und die letzte Präsidiumstagung der Internationalen Assoziation der Russischlehrkräfte, zu deren Mitgliedern aus 41 Ländern neben dem HVS und dem deutschen Russischlehrerverband übrigens auch einige deutsche Institute wie das IFPH zählen. Näheres dazu ist in englischer und russischer Sprache unter www.mapryal.org im Internet zu finden.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Planung slavistischer Tagungen. So fand im Oktober 2004 in München der "Slavistentag" statt. Im Programm der gesamtdeutschen Fachtagung standen zahlreiche Vorträge in den Sektionen Sprachwissenschaft, Literatur- und Kulturwissenschaft sowie Fachdidaktik und Landeskunde. Das IFPH veranstaltet gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz im Mai kommenden Jahres in Magdeburg die internationale Fachkonferenz Das Russische im Spiegel zweisprachiger Wörterbücher.
Gudrun Goes, Renate Belentschikow
Merkblatt vorgestellt
Bruchmechanische Bewertung von Schweißverbindungen
Mit mehr als 70 Teilnehmern, darunter Fachleute aus Polen und der Schweiz, fand das ganztägige Weiterbildungsseminar Bruchmechanische Bewertung von Schweißverbindungen großen Zuspruch. Eingeladen hatten dazu Ende September 2004 die Institute für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung sowie Füge- und Strahltechnik der Fakultät für Maschinenbau unserer Universität gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Schweißen und angewandte Verfahren e.V. (DVS) in den HörsaalIII.
Gegenstand des Seminars war ein von Autoren aus Darmstadt, Freiberg, Freiburg, Geesthacht und Magdeburg erarbeitetes Merkblatt DVS 2401 Bruchmechanische Bewertung von Schweißverbindungen, das unter Heranziehung neuerer internationaler Empfehlungen, Vorschriften- und Regelwerke Berechnungshinweise für den sicheren Betrieb defektbehafteter Schweißkonstruktionen enthält. In kurzen Einführungen durch die jeweiligen Autoren wurden die einzelnen Abschnitte des Merkblatts vorgestellt und von den Teilnehmern aus Industrie, Hochschulen und Forschungseinrichtungen diskutiert. Besonderes Interesse fanden abschließend drei Fallbeispiele, an denen die Methodik der Berechnungsverfahren demonstriert worden ist, deren Anwendungsgrenzen aber auch kritisch hinterfragt wurden.
Seitens der Teilnehmer gab es überaus positive Reaktionen sowohl zum Anliegen als auch zur Durchführung dieser Veranstaltung. Leider muss aber auch festgestellt werden, dass die Beschäftigung mit diesem seit vielen Jahren an unserer Universität erfolgreich bearbeiteten Forschungsgebiet ungeachtet unverändert aktueller Probleme wohl der durch reduzierte Haushaltsmittel forcierten Profilschärfung der Universität zum Opfer fallen wird. Dr. Gert Dehne
Mit Strahlen gegen Tumoren
Neues Fortbildungsangebot
Den Auftakt zu einer neuen Fortbildungsreihe für Medizinisch-technische Röntgenassistentinnen (MTRA), die in der Strahlentherapie tätig sind, gab Mitte Oktober 2004 die Klinik für Strahlentherapie. Mit 130 Teilnehmern war der "1.Magdeburger MTRA-Workshop" ausgebucht. Schwerpunkt waren spezielle Betrahlungstechniken bei Kopf-Hals-Tumoren.
Die Strahlentherapie gehört heutzutage zu den festen Säulen der Tumorbehandlung. Mit der Entwicklung moderner Planungsrechner und präziser Bestrahlungsgeräte ist es möglich, ausgewählte Körperbereiche sehr genau und mit hoher Dosis zu bestrahlen. Mit solchen Behandlungen kann man Dosisbereiche erreichen, bei denen die Erfolgsquote der Strahlentherapie mit der einer Operation vergleichbar ist. Bei der Hälfte aller Heilungen von Krebserkrankungen ist mittlerweile die Strahlentherapie beteiligt.
"Die Strahlentherapie mit all ihren modernen Veränderungen im Bereich der Technik und Medizin braucht verantwortlich und innovativ denkende Mitarbeiter in jeder beteiligten Berufsgruppe. Dazu gehören neben den Ärzten und Physikern vor allem die MTRA's. Fortbildungsmöglichkeiten werden für diese Mitarbeitergruppe jedoch am seltensten angeboten", meint Sabine Hartwig, Organisatorin und leitende MTRA der gastgebenden Klinik in Magdeburg. PM/I.P.
Studierende aus aller Welt
Rückblick auf einen internationalen Sommer
Das Institut für Elektronik, Signalverarbeitung und Kommunikationtechnik ist in den Sommermonaten Gastgeber für zehn junge Studierende aus Indien, Oman, Norwegen, Kolumbien, Ägypten, Syrien, Jordanien und Mazedonien gewesen. Die zukünftigen Diplomingenieure absolvierten ein zweimonatiges IAESTE-Fachpraktikum und arbeiteten in laufenden Forschungsprojekten mit. Das Praktikum zielte nicht nur auf die Vermittlung von Fachwissen, sondern auch auf das Ausprägen von Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, sprachlichen Kompetenzen und das Kennenlernen anderer Kulturen.
Eine Studentengruppe aus Odessa, Ukraine, weilte zu einem Sprachkurs und Studienaufenthalt am Institut für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau, Logistik. Die Gäste studieren im Hauptstudium Maschinenbau/Fördertechnik und Betriebswirtschaft an der Deutschen Technischen Fakultät der Universität Odessa. Sie besuchten u.a. das NIBRA-Dachziegelwerk in Groß Ammensleben, das Druckzentrum der Volksstimme in Barleben, das Schau-Bergwerk in Rübeland/Wernigerode, den Kranbau in Köthen oder FAM Förderanlagen in Magdeburg.
30 ausländische Studierende waren in diesem Jahr zu dem vom Sprachenzentrum organisierten Hochschulferienkurs angereist, um ihre Kenntnisse in der deutschen Sprache und Literatur zu vertiefen. Sie nahmen an sprachpraktischen und phonetischen Übungen teil und hörten Vorträge zu ausgewählten Themen. Daneben besuchten sie die Lutherstadt Wittenberg, Stätten der Klassik in Weimar und die Harzregion.
Ines Perl