Meldungen

09.12.2004 -  

Bessere Prävention

Die Zahl der Infektionen mit einem gefährlichen Krankheitserreger, der zu Magengeschwüren und Magenkrebs führen kann, ist in den vergangenen zehn Jahren hier zu Lande deutlich gesunken. Auf diese erfreuliche Tendenz machte Professor Peter Malfertheiner, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie aufmerksam. Der Magenkeim Helicobacter pylori sei heute nur noch bei sieben von 100 deutschen Jugendlichen nachweisbar, sagte Prof. Malfertheiner, der amtierender Präsident der Europäischen Föderation für Gastroenterologie (DUEGF) ist. Als Grund für den Rückgang der Infektionen nannte er vor allem eine bessere Hygiene, da der Erreger hauptsächlich im Kindesalter aufgenommen wird.
Weiterhin häufig ist der Erreger bei den über 40-Jährigen in Deutschland. Es wird geschätzt, dass derzeit in Deutschland rund 20 Millionen Menschen mit dem Erreger infiziert sind. Davon entwickeln pro Jahr rund 20000 ein Magenkarzinom. Auch in den Ländern Osteuropas und in der so genannten dritten Welt tritt der Keim häufig auf.
Ein besonderes Problem ist nach Ansicht von Prof. Malfertheiner, dass nicht jede Infektion zu Beschwerden führt. Dadurch können sich lange Zeit unerkannt Tumoren entwickeln, deren Behandlung deutlich schwieriger und teurer ist als die rechtzeitige Beseitigung des Magenkeims. Der Magdeburger Arzt und Wissenschaftler will sich deshalb bei der Festlegung neuer Diagnose- und Behandlungsstandards in der EU für eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung einsetzen. Im kommenden Jahr wird Professor Malfertheiner den Vorsitz der europäischen Fortbildungskommission Gastroenterologie in der DUEGF übernehmen.
   Uwe Seidenfaden

Internationale DDR-Forschertagung

Bereits zum 12. Male fand Anfang November 2004 die internationale und interdisziplinäre DDR-Forschertagung an der Europäischen Akademie in Otzenhausen/Saarland statt. Unter Kennern dieser Forscherszene hat sich die alljährlich durchgeführte Konferenz, die u.a. von der Bundeszentrale für politische Bildung und der ASKO Europa-Stiftung gefördert wird, bereits zu einem „Jour Fix" in der Forschungslandschaft etabliert. Die zentralen Podiumsgespräche der Konferenz thematisierten die DDR-Westpolitik sowie die Medien in den 70er und 80er Jahren und das Verhältnis von Kultur und Diktatur. Dabei waren unter dem diesjährigen Generalthema der Tagung „Die DDR in Europa – zwischen Isolation und Öffnung" bei 110 Teilnehmern 68 Referatsangebote eingegangen, von denen 24 zu einem, wenngleich komplexen, so doch wohl strukturierten Programm ausgewählt wurden. Darunter auch das von Dr. Gabriele Czech vom Institut für Germanistik und Oliver Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Geschichte des Deutschunterrichts in beiden deutschen Staaten von 1945-1990", die gemeinsam neue Forschungsergebnisse zum Thema „Die DDR auf dem II.Internationalen Germanistenkongress in Kopenhagen 1960" vorstellten, ein Gegenstand, der vielfach Beachtung fand.
Ein Tagungsband, der sowohl Vorträge als auch Atmosphäre der Podiumsdiskussionen bündelt, erscheint im nächsten Jahr.   Jennifer Willuhn

Chirurgenkongress in Magdeburg

Um Qualitätssicherung und Neuentwicklungen in der chirurgischen Behandlung von Dickdarmerkrankungen (kolorektale Chirurgie) ging es auf einem Kongress Mitte Oktober 2004 in Magdeburg. Chirurgen der Magdeburger Universität und des Städtischen Klinikums waren gemeinsam Gastgeber. Neben etwa 200 Experten aus ganz Deutschland kamen auch Referenten aus Österreich und Ungarn.
Hauptziel der Tagung war es, Ansätze für die Verbesserung der Behandlungsqualität zu liefern. Hierzu wurden in den Vorträgen Risiko und Grenzsituationen dargestellt und effektive Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Dies betraf beispielweise Operationen im hohen Lebensalter oder Eingriffe bei weit fortgeschrittenen Krebsleiden. Zudem wurde die unter Leitung des von Prof. Dr. Hans Lippert, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Magdeburg, gegründeten An-Institutes für Qualitätssicherung in der operativen Medizin erfolgreich durchgeführte Qualitätssicherungsstudie „Kolorektales Karzinom" ausgewertet.
Höhepunkte des Kongresses waren Live-Übertragungen aus einem der hochmodernen OP-Säle der chirurgischen Uni-Klinik. Gemeinsam mit den Universitätschirurgen hat Professor Bill Heald aus London, der zur Zeit international wohl bekannteste Dickdarmchirurg, operative Eingriffe durchgeführt. Dabei ist die derzeit beste und sicherste Operationsmethode des Mastdarmkrebses demonstriert worden.    K.S.

Im Amt bestätigt

Die Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Operations Research (GOR) hat Anfang September 2004 Prof. Dr. Gerhard Wäscher, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre/Management Science an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, für zwei weitere Jahre im Amt des Vorstandsvorsitzenden bestätigt. Die GOR (www.gor-ev.de) entstand 1998 durch Verschmelzung der Deutschen Gesellschaft für Operations Research (DGOR) und der Gesellschaft für Mathematik, Ökonomie und Operations Research (GMÖOR). Ihr Anliegen ist die Förderung und Verbreitung des Operations Research (OR) in Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft. OR, sprich: Unternehmensforschung, zielt hier darauf ab, quantitative Modelle und Methoden zur Unterstützung unternehmerischer Entscheidungen zu entwickeln und de facto umzusetzen. Das entsprechende Vorgehen ist interdisziplinär angelegt. Mathematik, Wirtschaftswissenschaft und Informatik gehen hier Hand in Hand.   G.H.

Preis für den besten Artikel eines Doktoranden

Sven Apel, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Datenbanken von Prof. Dr. Gunter Saake an der Fakultät für Informatik wurde beim 4th IEEE ASE Workshop on Software Engineering and Middleware (SEM'04) in Linz, Österreich Mitte September 2004 mit dem Preis für den besten Artikel eines Doktoranden ausgezeichnet. Er erhielt diese Auszeichnung für seinen Fachartikel „Using Mixins to Build a Flexible Lightweight Middleware for Ubiquitous Computing". Sven Apel beschreibt darin Wege, die Probleme der ständig zunehmenden Vernetzung von Computern und anderen Geräten zu lösen.
Der Preis wurde in Form einer Urkunde vom Programmvorsitz des Workshops verliehen. Die Arbeit des jungen Wissenschaftlers wird durch die METOP GmbH, An-Institut der Universität, finanziell unterstützt.   PM

Vocational Education - Ein duales Studienangebot

Gleich zwei Abschlüsse ermöglicht der neue viersemestrige duale Masterstudiengang „International Vocational Education" – den akademischen Grad „Master of Science" der Otto-von-Guericke-Universität und den „Master of Arts" der Partneruniversität Anglia Polytechnic University Chelmsford/Cambridge (Großbritannien). Der Studiengang ist in das Magdeburger Angebot implementiert und richtet sich sowohl an internationale als auch an deutsche Studieninteressenten.
Die Dekanin der School of Education der Anglia Polytechnic University, Dr. Joan Adams, und Prof. Dr. Bernd Peter Lange, Prodekan der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, eröffneten Mitte Oktober 2004 den Masterstudiengang an der Magdeburger Universität.
Die Studenten absolvieren das 1. und das 2. Semester in Magdeburg, das 3. Semester an der Anglia Polytechnic University. Die Masterarbeit kann an beiden Standorten angefertigt werden. Beruflich winken den Absolventen attraktive Karrieremöglichkeiten auf dem globalen Arbeitsmarkt wie Führungstätigkeiten in international agierenden Verwaltungs- und Forschungseinrichtungen, in internationalen Organisationen der Entwicklungsarbeit sowie in der Personalentwicklung.   PM/I.P.

Neue Studenten - Biosystemtechnik war gefragt

Etwa 250 neue Studenten starteten an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik ins neue Wintersemester. „Das ist einfach unglaublich!", freute sich Professor Dieter Schinzer, Dekan der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik, auf der Erstsemesterbegrüßung. So viele Studenten im Erstsemester konnten an der Fakultät noch nie begrüßt werden. Etwa 700 Studenten sind nunmehr in sieben Studiengängen der Fakultät immatrikuliert. Der diesjährige Ansturm übertrifft alle Erwartungen. Insbesondere mit dem neuen Studiengang Biosystemtechnik hat die Fakultät ein innovatives und bundesweit nachgefragtes Angebot geschaffen. Die Biotechnologie und die Neurowissenschaften erfuhren in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung in Magdeburg.
Die Entscheidung für Magdeburg als Studienort sei eine gute gewesen, lobte der Dekan. Schließlich gäbe es hier zahlreiche renommierte wissenschaftliche Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise das Max-Planck-Institut. Durch enge Kooperationen hätten die Studenten so die Möglichkeit, Erlerntes in die Praxis umzusetzen und ihre Kenntnisse zu vertiefen.    W.R./I.P.

Ja zu Studiengebühren

Eine Initiative „Ja zu Studiengebühren" wurde im Oktober 2004 ins Leben gerufen (www.Ja-zu-Studiengebuehren.de). Die beiden Initiatoren René Hinkfoth und Juliane Pilster, beide Studierende an der Otto-von-Guericke-Universität, setzten zu Beginn der Verhandlungen des Bundesverfassungsgerichtes über das Verbot von Studiengebühren im Hochschulrahmengesetz ein Zeichen: „Wir sehen Studiengebühren nicht als Übel an, sondern wir wollen sie als Chance für die Verbesserung der Bedingungen an unserer Universität nutzen."
Die Initiative wurde ins Leben gerufen, um den Diskussionsprozess nicht nur zu begleiten, sondern sie wird ihn aktiv mitgestalten. „Wir wollen vor allem Aufklärungsarbeit leisten und Ziele und Vorteile von Studiengebühren aufzeigen", so Juliane Pilster. Diese sehen die Initiatoren vor allem in der Qualitätssteigerung der Lehre durch Verbesserung der finanziellen Lage und in der Erweiterung der Autonomie und der damit verbundenen Profilbildung der Hochschulen. „Wir signalisieren mit der Initiative deutlich unsere Bereitschaft, was Studiengebühren betrifft, jedoch knüpfen wir an das ,Ja' zu Studiengebühren einige Bedingungen. Beispielsweise müssen soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit bewahrt bleiben und das Geld soll direkt den Hochschulen zu Gute kommen", so René Hinkfoth.   PM

Internationale Studenten - Begrüßungsbeutel war großer Erfolg

Wie zu Beginn eines jeden Wintersemesters wurden auch in diesem Jahr alle neuen internationalen Studenten während des offiziellen Begrüßungsfrühstücks des Akademischen Auslandsamtes willkommen geheißen. Neben einer Vielzahl von nützlichen Informationen, wie die Angebote der verschiedenen Uni-Einrichtungen, die Möglichkeiten, die es auf und um den Campus herum gibt, gab es auch das traditionelle Frühstücksbuffet zur Stärkung.
Als kleinen Höhepunkt für die Veranstaltung hielten die Interkulturellen Studenten IKUS auch in diesem Jahr für alle Neuen eine kleine Überraschung bereit. Jeder Student bekam am Anfang des Frühstücks einen Begrüßungsbeutel überreicht. Wie bereits ein Jahr zuvor fand diese Willkommensgeste großen Anklang, denn sie war nicht nur als Aufmerksamkeit gedacht, sondern auch als kleine Starthilfe für das Studium. Jeder Beutel enthielt nämlich eine Vielzahl von nützlichen Dingen, die von Magdeburger Unternehmen und Organisationen für die Begrüßung zur Verfügung gestellt wurden. Deshalb bedanken sich die IKUS im Namen aller Studenten recht herzlich bei der Drogerie Müller, bei der Teledata GmbH, dem Studentenwerk, dem Uni-Report, der Techniker Krankenkasse sowie der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Universität Magdeburg. Die IKUS hoffen, dass der Begrüßungsbeutel zu einem festen Bestandteil der Eröffnung eines jeden Wintersemesters werden kann und würden sich sehr freuen, wenn sie in den kommenden Jahren auch weiterhin von allen bisher schon teilnehmenden Unternehmen Unterstützung erfahren.   Jan Pasemann

Beratungsnetzwerk

Mit der Einrichtung eines neuen Beratungsnetzwerkes unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Hochschulen bei der Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse. 40 europäische Bildungsminister hatten sich im vergangenen Herbst darauf geeinigt, bis 2010 in ihren Ländern flächendeckend die internationalen Abschlüsse einzuführen.
Das bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) angesiedelte Bologna-Kompetenznetz soll gezielt Expertinnen und Experten zur Verfügung stellen, die die Akteure vor Ort bei der konkreten Umsetzung sowohl organisatorisch als auch konzeptionell unterstützen. Die meisten Hochschulen planen in den kommenden zweieinhalb Jahren die großflächige Neuerung ihres Studienangebots. In dieser Phase haben sie einen erhöhten Beratungsbedarf. Bewerben können sich alle Hochschulen, die nachweisen, dass sie die Einführung der internationalen Studiengänge bis zum Wintersemester 2007/2008 planen.   PM

Exzellenz-Offensive

Eine Offensive zur Förderung wissenschaftlicher Exzellenz in Sachsen-Anhalt wird derzeit im Kultusministerium vorbereitet. Das Programm wird dann mit den Hochschulen sowie den Abgeordneten des Landtages erörtert.
„Nachdem mit der Hochschulstrukturplanung des Landes die Weichen für die künftige Hochschulentwicklung gestellt und Standortprofilierung, Schwerpunktbildung und Kooperation zwischen den Hochschulen im Mittelpunkt standen, sind nun Initiativen zur Entwicklung und Stärkung von Netzwerken der Exzellenz gefragt", so Minister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz. Dazu sollen die bisherigen Haushaltsmittel für die Forschungsförderung, des Bundesprogramms HWP, der Hochschulbauförderung, europäische Strukturfondsmittel sowie die Graduiertenförderung des Landes zusammengefasst und mit einer neuen Vergabe- und Förderprogrammatik verknüpft werden. Aus dem Programm sollen auch angekündigte Sondermittel des Bundes für die Exzellenzförderung kofinanziert werden.
Es ist beabsichtigt, die Koordination des Programms an das geplante Wissenschaftszentrum an der Leucorea in Wittenberg zu geben. Dessen Aufgabenprofil wird derzeit entwickelt.    PM

Letzte Änderung: 09.12.2004 - Ansprechpartner: Webmaster