Karriere und Familie
Der Personalrat informiert
Ist unsere Universität familienfreundlich? Wie leicht wird es besonders jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in einem befristeten Arbeitsverhältnis stehen gemacht, eine Familie zu gründen? Die Städte und Gemeinden stecken sich das Thema Familienfreundlichkeit (zumindest mit Worten) auf die Fahnen. Gewerkschaften, Kirchen und Verbände mahnen hingegen seit langem: Wohin steuert diese Gesellschaft ohne Kinder, ohne eigenen Nachwuchs?
Auch an unserer Uni ist es die Regel, dass es kaum Studentinnen oder junge wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im befristeten Arbeitsverhältnis gibt, die Kinder bekommen. Für Ausbildung und Karriere werden die Wünsche nach einer Familie zurückgestellt und oft gar nicht erfüllt.
Es gibt aber auch einige gute Ansätze: Vertretungen im Erziehungsurlaub und einen Gleichstellungsplan, der Lösungen anbietet. Leider ist ein Projekt zur Auditierung im Hinblick auf die familienfreundliche Universität bisher nicht angeschoben worden, aber es besteht die Absicht, dies zu tun.
Vor einigen Jahren gab es einen viel beachteten Zeitungsbeitrag zur Frage "Wissenschaft und Kinderwunsch – geht denn das?" Seitdem ist der Personalrat immer wieder Partner, wenn es um eine familienfreundliche Uni geht und wenn es gilt, junge Frauen, Mütter und Väter in einer wissenschaftlichen Laufbahn zu unterstützen. Er hat Verbündete in der Dienststellenleitung und der Professorenschaft. Auch weist der aktuelle "Plan zur Gleichstellung von Frauen und Männern an der Otto-von-Guericke Universität", der von der Dienststellenleitung, der Gleichstellungskommission und unter Mitwirkung des Personalrats entwickelt und im Senat beschlossen wurde, folgende Möglichkeit aus: "Besonderes Augenmerk soll auf junge Eltern, die sich in der Nachwuchsförderung befinden, gelegt werden. ... Befristete Beschäftigungsverhältnisse nach dem Hochschulrahmengesetz werden im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen um die Dauer des Mutterschutzes und Erziehungsurlaubes verlängert bzw. zu Teilzeitbeschäftigungen mit entsprechend verlängerten Laufzeiten umgewandelt. Bei Drittmittelbeschäftigten kann das zu Problemen führen, wenn das Thema, auf das sie eingestellt wurden, nach Ende der Beurlaubung nicht mehr vorhanden ist. Es ist vorrangig die Aufgabe der/des Betreuerin/Betreuers, eine fachgerechte Weiterbeschäftigungsmöglichkeit zu finden. Erst wenn innerhalb der gesamten Fakultät keine Lösung gefunden werden kann, ist eine Weiterbeschäftigungsmöglichkeit innerhalb der gesamten Universität zu prüfen und ggf. auf Haushaltsmittel zurückzugreifen."
Unsere Universität hat gute Voraussetzungen dafür, eine Uni zu werden, an der sich auch Familien und Frauen mit Kindern gut aufgehoben fühlen. Aber der Weg ist noch weit.