Stadt der Wissenschaft
Magdeburg bewirbt sich
Hochgerechnet etwa jeder 10. Einwohner Magdeburgs ist mit Wissenschaft und Forschung befasst. Naheliegend, sich für 2006 um den vom Deutschen Stifterverband ausgeschriebenen Titel "Stadt der Wissenschaft" zu bewerben. Dazu hat sich die Stadt über 60 Partner gesucht, u.a. die Otto-von-Guericke-Universität, die Hochschule Magdeburg-Stendal, das Max-Planck-Institut und das Fraunhofer-Institut sowie wichtige Einrichtungen des städtischen Lebens. Ende Oktober 2004 ist die Bewerbung abgegeben worden.
Mit der Teilnahme am Wettbewerb solle ins Bewusstsein der Stadt gerückt werden, dass in ihr Wissenschaft und Forschung geschehen, bekräftigte der Rektor der Universität, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann. Das werde keine leichte Aufgabe sein, sind beide doch oft sehr abstrakt. Wissenschaft begegne uns in Form von Bildung – gut 17 000 Studenten haben sich für Magdeburg entschieden. Wissenschaft begegne uns in Form von Forschung – Forschungsinstitute wie das Institut für Neurobiologie hätten sich in der Elbestadt angesiedelt. Wissenschaft begegne uns in Form von Produkten – Verfahren, Konzepte der Rationalisierung, Innovationen in den Unternehmen der Region, fasste Professor Pollmann zusammen.
Auch der Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal, Prof. Dr. Andreas Geiger, sieht in der Bewerbung um die "Stadt der Wissenschaft" eine echte Herausforderung. Magdeburg sollte die Chance nutzen, Wissenschaft weiterhin als wichitgen Standortfaktor anzusehen.
In der Bewerbungsschrift, erarbeitet von der Mitteldeutschen Kommunikations- und Kongressgesellschaft, die auch das Konzept entwickelte, werden Vergangenheit, Gegenwart und Visionen Magdeburgs als Stadt der Wissenschaft transportiert. Sie zeichnet sich durch eine gewisse Originalität aus. In neun Interviews schildern Magdeburgerinnen und Magdeburger – vom Schüler über den Sportler und Museumsdirektor bis hin zur Professorin –, was sie mit Wissenschaft in Magdeburg verbindet.
"Anliegen der Magdeburger Bewerbung ist es, im Jahr 2006 die Wissenschaft und das städtische Leben wie nie zuvor miteinander zu vernetzen", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. "Ein Jahr lang wollen wir mit Veranstaltungen und Projekten Forschung und Lehre in eine breite Öffentlichkeit tragen und Magdeburg als Stadt der Wissenschaft erlebbar machen."
Die geplanten Veranstaltungen sind in sechs thematische Programmstränge integriert. Der Blick vom Jahrtausendturm weitet den Horizont für das "Woher?" und "Wohin?" der Wissenschaft. Im Schwerpunkt Wissenschaftshafen.de wird der Strukturwandel durch Wissenschaft entwickelt und diskutiert. Das Fest der Wissenschaft feiert mit großen und kleinen Veranstaltungen das ganze Jahr die Entdeckungen und Erfindungen für Jedermann zum Anfassen. Im Garten der Erkenntnis trifft die Wissenschaft auf Kunst und Sinne. Das Denklabor bietet hochkarätige Vorträge und Diskussionen entlang der Exzellenzen der Magdeburger Wissenschaft. Und unter science next generation kommt unsere Zukunft zur Sprache. Hier gibt es Wissenschaft zum Erobern für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene, die sich die kindliche Neugier bewahren konnten.
"Die Vorbereitung des Antrags war eine hervorragende Gelegenheit, den Wissenschaftsstandort Magdeburg als eine Einheit zu betrachten und Verbündete zu gewinnen. Schon mit der Vorlage der Bewerbung ist Magdeburg ein Sieger", schätzte Professor Pollmann ein. Denn sollte der Titel doch nicht an Magdeburg gehen, das aufgestellte Konzept wird 2006 auf jeden Fall umgesetzt.