Berufsschullehrerausbildung nach UNESCO-Standards
Kooperationen in China
Deutsche Berufsbildung besitzt international höchstes Ansehen. In China hat die Nationalregierung beschlossen, Berufsschullehrer künftig auf universitärem Niveau auszubilden und vereinbarte deshalb eine Zusammenarbeit mit den Berufs- und Betriebspädagogen der Otto-von-Guericke-Universität in einem Programm zur Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften in technischen Fachrichtungen.
Neuer Studiengang
Vertreter der Berufs- und Betriebspädagogik haben die Grundlagen für die deutsch-chinesische Ausbildung angehender Lehrkräfte geregelt. Basis ist ein Mitte November 2004 von der UNESCO beschlossener internationaler Rahmen für Innovation und Exzellenz in der technischen Berufsbildung. Gemeinsam mit Universitäten in Nanjing (Südostchina), Tiangjin und Quinhuangdao (Nordostchina) wird ein Studiengang mit Masterabschluss entwickelt, in dem in Magdeburg – erstmals in Deutschland – Lehrkräfte nach dem internationalen UNESCO-Standard ausgebildet werden.
Mit den Universitäten Chinas wurden im November 2004 Grundsatzerklärungen unterzeichnet, nach denen sowohl chinesische Studierende in Magdeburg ausgebildet werden als aus Gastwissenschaftler der chinesischen Universitäten in Magdeburg lehren sollen. Nachwuchswissenschaftler aus China sollen zudem an den Doktorandenprogrammen des Instituts für Berufs- und Betriebs-pädagogik teilnehmen. Der Aufbau dieser Initiativen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem chinesischen Bildungsministerium.
Prof. Dr. Klaus Jenewein, an der Guericke-Universität zuständig für die technisch-beruflichen Fachrichtungen und Initiator des Programms, spricht sich nachdrücklich für ein verstärktes internationales Engagement der Universität aus: "Die mit diesem Programm begonnene Kooperation mit namhaften Universitäten in einer der innovativsten Wirtschaftsregionen der Welt besitzt erhebliche Potenziale für die Stärkung und zukünftige Entwicklung Sachsen-Anhalts als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. Das Kooperationsprogramm schafft hervorragende Grundlagen für Magdeburg, von denen auch Studierende in anderen Studienprogrammen unseres Instituts profitieren werden." Die chinesischen Partner haben zudem den Wunsch geäußert, die Kooperation auch auf andere Bereiche wie etwa die Ingenieurwissenschaften auszuweiten. Es ist zu hoffen, dass mit dieser Initiative ein weiterer Meilenstein für die internationale Ausrichtung des Wissenschaftsstandortes Magdeburg begründet wird.