Wesentlich zur Profilbildung beigetragen
Zum 65. Geburtstag von Professor Dr. Harald Böttger
Harald Böttger, Professor für Theoretische Physik an der Fakultät für Naturwissenschaften, beging am 27. Januar dieses Jahres seinen 65. Geburtstag. Aus diesem Anlass fand ein Ehrenkolloquium statt, auf dem die Lebensleistung von Prof. Böttger, der in den vergangenen Jahren als Rektor unserer Universität, als Leiter des Instituts für Theoretische Physik, als weltweit anerkannter Forscher und als aktiver Hochschullehrer wesentlich zur Entwicklung und Profilbildung der Universität beigetragen hat, gewürdigt wurde.
Maßstäbe
Im Jahre 1980 folgte Harald Böttger einem Ruf auf die Professur für Theoretische Physik an die damalige Technische Hochschule Magdeburg. Durch seine aktive Forschungsarbeit und seine zahlreichen Publikationen u. a. in Fachzeitschriften der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft hat er Maßstäbe in der Forschung auf dem Gebiet der Theoretischen Physik in Magdeburg gesetzt.
Nach der Wende war Harald Böttger maßgebend an der Entwicklung der Forschungsschwerpunkte der Universität "Nichtlinearität und Unordnung in komplexen Systemen" und "Neue Materialien" sowie an der Ausbildung der Studenten in den Spezialisierungsrichtungen Quantenphänomene in unkonventionellen Festkörpern und Physik neuer Materialien, aber auch Nichtlineare Physik und Biophysik beteiligt. Zwei Monographien, ca. 170 Publikationen und zahlreiche Vorträge im In- und Ausland sind Beleg für seine Kreativität und sein Engagement.
Rektor
1992/93 übernahm Professor Böttger das Amt des Rektors der damaligen Technischen Universität und begleitete aktiv die Hochschulerneuerung sowie die Vorbereitung der Zusammenführung der drei Hochschulen zur Gründung der Otto-von-Guericke-Universität. Von 1992 bis 1996 war er gewählter Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und wirkte als stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Physik der DFG.
Von 1996 bis 1998 wurde Prof. Böttger erneut zum Rektor der Otto-von-Guericke-Universität gewählt. In dieser verantwortungsvollen Position trug er wesentlich zur Schärfung des Forschungsprofils und zur Erweiterung des Angebots attraktiver interdisziplinärer Studiengänge bei, darunter Computational Visualistics, Internationales Management und die naturwissenschaftlich orientierte Psychologie, Fachrichtungen, die sich großen Zuspruchs bei in- und ausländischen Studierenden erfreuen.
Zu erwähnen ist auch, dass in seine Amtszeit als Rektor die Vorbereitung der Aufnahme der Universität in die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Bau der Gebäude der Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik und für Wirtschaftswissenschaft sowie des Internationalen Begegnungszentrums fielen.
Des Weiteren wurden in diesen Jahren ein Sonderforschungsbereich und eine Forschergruppe durch die DFG genehmigt. Auf Vorschlag des Rektors wurden Ende der neunziger Jahre zwei Wissenschaftler der Universität Magdeburg mit dem Leibniz-Preis, der höchsten Auszeichnung für einen deutschen Wissenschaftler, geehrt.
Von herausragender Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Magdeburg war auch die Entscheidung, das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme, das erste ingenieurwissenschaftliche Institut der Max-Planck-Gesellschaft, in Magdeburg zu errichten und diese Entwicklung mit der Neugründung der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik zu befördern. Für diese Entscheidung der Max-Planck-Gesellschaft zugunsten Magdeburgs hat sich Prof. Böttger mit hohem persönlichem Einsatz engagiert.
Harald Böttger genießt als Wissenschaftler und als Mensch hohe Wertschätzung bei seinen Kollegen und Mitarbeitern. Seine strategischen Fähigkeiten bei der Entwicklung der Wissenschaftslandschaft in Magdeburg sind beispielgebend.