Virtuelle Forschung im realen Hafen

04.04.2005 -  

Leitung des bundesweiten Netzwerks zur virtuellen Realität geht nach Magdeburg

Virtuelle Realität (VR) hat ein neues Forum. In Magdeburg gab es im Februar 2005 den Startschuss dazu. Sein Namen ist ViVERA und steht für "Virtuelles Kompetenznetzwerk zur Virtuellen und Erweiterten Realität". Es bündelt Forschungsressourcen von bundesweit zehn Instituten und Universitäten und sichert den Transfer in die Unternehmen.

Enge Kooperation

Die Konsortialführung übernimmt das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg. Gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität forscht das IFF seit Jahren an der Entwicklung und Praxisanwendung von Technologien der virtuellen Realität. "Die enge Kooperation des Fraunhofer IFF mit der Universität bildet die Basis für die erfolgreiche Leitung dieses bundesweiten Kompetenznetzes", beton Prof. Dr. Michael Schenk, Leiter des IFF in Magdeburg und Sprecher des ViVERA-Netzwerks. "Die Bündelung von branchenübergreifendem Wissen wird eine breite Integration von VR-Technologien in Unternehmen auslösen."

Für Unternehmen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Netzwerk bis 2007 mit 4,5 Millionen Euro. "Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sollen durch ViVERA von der herausragenden Forschungskompetenz im Bereich virtueller und erweiterter Realität profitiren", stellt Ulrich Kasparick, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, fest.

Die Branchen Automobilbau, Anlagenbau, Maschinenbau, Schiffbau und Medizin stehen beim ViVERA-Projekt im Vordergrund. "Die starke interdisziplinäre Zusammenarbeit zu diesem Thema sichert den wissenschaftlichen Fortschritt. Die enge Verknüpfung von Grundlagenforschung mit angewandter Forschung ist eine Voraussetzung für den Wissenstransfer in die Unternehmen", sieht der Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann.

VR-Technologien kommen im kompletten Produktlebenszyklus von Produktentwicklung, über Erprobungsphase und Produktion bis hin zur Qualifikation von Personal zum Einsatz. Im Netzwerk geht es etwa darum, reale Prototypen in der Testphase durch virtuelle Modelle zu ersetzen. Dazu errichtet das Fraunhofer IFF bis zum nächsten Jahr ein Virtual Development und Training Centre (VDTC) im historischen Handelshafen von Magdeburg. Als Dienstleistungszentrum und "Mietlabor" für Partner aus Industrie und Wirtschaft stellt das VDTC den Technologietransfer für die beteiligten Unternehmen sicher.

Mit dem Bau des VDTC fällt der Startschuss für die Umstrukturierung des Hafens zu einem modernen Wissenschaftshafen. Enstehen wird ein neuer Stadtteil mit High-Level-Instituten und Laboren, Gründerzentren und einem naturwissenschaftlichen Gymnasium eingebettet in ein lebendiges Stadtquartier mit Wohnungen, Parks und vielen Freizeitmöglichkeiten.

Letzte Änderung: 04.05.2005 - Ansprechpartner: Webmaster