12 Kapitel Stadtgeschichte

30.05.2005 -  

Ausstellung im Kulturhistorischen Museum

Zu einer Zeitreise durch die Geschichte der Stadt lädt das Kulturhistorische Museum seine Besucher mit der Ausstellung Magdeburg 1200 – Mittelalterliche Metropole, Preußische Festung, Landeshauptstadt ein. In zwölf Kapiteln wird die Entwicklung der Stadt an der Elbe von der Besiedelung vor mehr als 200 000 Jahren bis hin zum historisch jüngsten Abschnitt als Landeshauptstadt anhand originaler Zeitzeugnisse chronologisch dargestellt. Entstanden sind sinnlich erfahrbare Erinnerungsräume, welche Stadträume wieder beleben, in denen Geschichte stattfand, die aber heute nicht mehr existieren – zerstört im Dreißigjährigen Krieg und Zweiten Weltkrieg.

"Schwerpunkt des Museums war es immer, die Geschichte der Stadt durch alle Epochen hindurch zu erzählen", erläutert der Museumsdirektor Prof. Dr. Matthias Puhle. Diese Exposition zum 1200-jährigen Stadtjubiläum Magdeburgs fasst die Ergebnisse archäologischer und historischer Forschungen zusammen, die das Museum bereits in zahlreichen stadtgeschichtlichen Einzelausstellungen präsentierte.

Fast 2000 Exponate

Auf 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche führen den Besucher fast 2000 Objekte aus dem Bestand des Museums und von Leihgebern aus ganz Europa und den USA durch Höhen und Tiefen, Zeiten der Blüte und der Brüche, Bekanntes und noch nie Gezeigtes von Magdeburg. Es sind archäologische Funde, Gegenstände des Alltags, Gemälde und Fayencen, Urkunden, Handschriften, Drucke und Münzen, Modelle und auch Sachen zum Anfassen, die in der Otto-von-Guericke-Straße bis zum 4. September 2005 Stadtgeschichte näher bringen.

Zeugnisse germanischen Lebens an den Ufern der Elbe und der Völkerwanderung erzählen bis zum Diedenhofener Kapitular, in dem "Magadoburg" erstmals als Handelsplatz erwähnt wird ihre Geschichten. Im 10. Jahrhundert rückt der Ort unter Otto dem Großen und durch die Einrichtung des Erzbistums in den Mittelpunkt europäischer Herrschaft.

Von hier aus verbreitete sich am Ende des 12. Jahrhunderts das Magdeburger Recht. Erstmals vereint zu sehen sind fünf LöwenAquamanilen, gefertigt Ende des 12. Jahrhunderts in der Umgebung von Magdeburg, die zusammengetragen wurden aus London, Kopenhagen, Wien, Nürnberg und Magdeburg. Als Hansestadt bietet die Stadt an der Elbe Jahrhunderte lang ihren Bürgern Wohlstand, Schutz und Sicherheit. Im 16. Jahrhundert wird sie "Unseres Herrgotts Kanzlei" und ein Zentrum der Reformation. Im Dreißigjährigen Krieg fällt sie der Zerstörung durch General Tilly anheim. Wiederaufgebaut wird Magdeburg eine brandenburgisch-preußische Festungsstadt und profitiert vom stürmischen Aufbruch ins Industriezeitalter. Die Zeit zwischen den Weltkriegen ist geprägt von Reformen, von "Neuem Bauen", "Neuem Lernen", "Neuem Gestalten". Am 16. Januar 1945 geht die Altstadt im Bombenhagel ein zweites Mal unter. Ein Wiederaufbau nach sozialistischen Gestaltungsprinzipien zur Stadt des Schwermaschinenbaus folgt. Nach der friedlichen Revolution 1989 wird Magdeburg Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt und entwickelt sich zu einem Wissenschaftsstandort und modernen Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum.

Möglich wurde diese bislang größte Ausstellung zur Stadtgeschichte durch das engagierte Zusammenwirken vieler Partner und Unterstützer wie das Land Sachsen-Anhalt, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stadtsparkasse, Lotto-Toto, die Commerzbankstiftung und auch die Universität, die die Vorbereitung der Ausstellung wissenschaftlich begleitete und eine Vortragsreihe zur Geschichte der Stadt mitgestaltete. Zahlreiche museumspädagogische Angebote richten sich an Schülergruppen und jüngere Besucher. Zur Ausstellung erschien im Theiss-Verlag ein reich bebildertes Buch Magdeburg 1200.

Letzte Änderung: 30.05.2005 - Ansprechpartner: Webmaster