Kaffeeduft im Schulflur
Schülerfirma erhält Unterstützung von Studierenden
Ein Unternehmen gründen und führen – nur wenige haben diese Erfahrung schon gemacht. Eben deshalb schrecken viele davor zurück und flüchten in den vermeintlich bequemen Angestelltenjob. Am Domgymnasium Magdeburg lernen Schüler seit einiger Zeit, wie es ist, Unternehmer zu sein. Die Schülerfirma CaVeCat – Café, Veranstaltungen und Catering – kümmert sich um die Verpflegung von Schülern, Eltern und Lehrern mit gesunden Bio-Produkten und sorgt für den reibungslosen Ablauf von Veranstaltungen in der Schule.
Know-hof vermitteln
Dass diese Aufgaben den Schülern nicht nur Spaß machen, sondern auch deren wirtschaftliche Bildung fördern, haben die Mitglieder der Studenten-Organisation SIFE (Students in Free Enterprise) der Universität Magdeburg längst erkannt. In ihrem breit angelegten Schulprojekt, mit dem sie bereits in einem Gymnasium in Helmstedt den Schülern den Spaß an Wirtschaft und Unternehmensführung vermitteln, unterstützen sie nun auch die Schülerfirma des Domgymnasiums. "Die Aufgabe von SIFE ist es, Bedürfnisse einer Region zu erkennen und dort gezielt wirtschaftliches Know-how zu vermitteln", erklärt Carsten Sannmann vom SIFE-Team. "Es war nicht schwer zu erkennen, dass Arbeit das zentrale Bedürfnis ist. Einer der besten Wege Arbeitsplätze zu schaffen ist, neue Unternehmen zu gründen. Es wissen aber leider nur wenige, wie das geht. Diese Fähigkeit schon in der Schule zu vermitteln erschien uns der ideale Weg, deshalb wollen wir intensiv Schülerfirmen unterstützen."
Die Zusammenarbeit mit dem Domgymnasium erfolgt in wöchentlichen Treffen, bei denen die Studenten von SIFE ihre Kenntnisse über Unternehmensgestaltung ehrenamtlich weitergeben. "Ich habe durch die Schülerfirma mitbekommen, wie komplex der Aufbau auch eines kleinen Unternehmens ist", meint Michael Stampka, Mitglied der Schülerfirma und Schüler der 8. Klasse. Mit dieser Unterstützung will die Schülerfirma nun einiges bewegen.
Nicht nur Berater
Im nächsten Schritt soll ein festes Café eingerichtet werden, in dem Schüler und Lehrer in den Pausen mit Getränken und gesundem Essen versorgt werden. Die Organisation und die Finanzierung des Cafés liegen dabei vollständig in den Händen der Schüler. "Wir möchten nicht als Unternehmensberater auftreten und den Schülern nur zeigen, wie es richtig geht", so Sannmann, "vielmehr geht es darum, den Schülern wirtschaftliche Zusammenhänge zu erläutern, damit sie selbständig Lösungen finden können." Mehrere Wochen sind die Schüler nun schon eifrig mit den Vorbereitungen für das neue Café beschäftigt; es wird ausgemessen, Angebote für Einrichtung werden eingeholt und alles genau kalkuliert. Schon jetzt freut man sich auf den Kaffeeduft, der das ganze Treppenhaus hinaufsteigen wird, und die große Auswahl an gesunden Leckereien.