Spannende Entdeckungsreise
Europaweiter Tag der Immunologie
Zu einer Reise ins Abwehrsystem unseres Körpers hatten Ende April 2005 Wissenschaftler und Ärzte verschiedener Fachgebiete der Medizinischen Fakultät aus Anlass des ersten europaweiten "Tages der Immunologie" eingeladen und dafür ein interessantes Programm an mehreren Standorten auf dem Campus des Universitätsklinikums vorbereitet. "Wir wollten den Tag nutzen, um der Öffentlichkeit auf verständliche Weise den Forschungsschwerpunkt Immunologie und Molekulare Medizin der Entzündung der Medizinischen Fakultät vorzustellen", erläutert Initiator Professor Burkhart Schraven, Direktor des Institutes für Immunologie.
Das Immunsystem schützt uns täglich vor Angriffen durch Bakterien, Pilze oder Viren. Ist dieses lebenswichtige Schutzsystem gestört, können gefährliche Krankheiten wie Allergien, Asthma, Ekzeme, Schuppenflechte, Rheuma, AIDS und Krebs entstehen. In manchen Fällen können die Symptome, die die Krankheiten des Immunsystems hervorrufen, bereits wirkungsvoll gemindert werden. Aber trotz der enormen Fortschritte, die die immunologische Forschung in den zurückliegenden Jahrzehnten gemacht hat, ist immer noch recht wenig darüber bekannt, wie Krankheiten des Immunsystems genau entstehen und wie sie geheilt werden können.
Die von den Magdeburger Wissenschaftlern vorbereitete "Reise ins Abwehrsystem des Körpers" beim "Tag der Immunologie" umfasste mehrere Stationen, an denen die Besucher interessante Experimente, Tests, Informationen, Filme und Gespräche erwarteten. Wer drei der vier Stationen erfolgreich absolviert hatte, bekam die Chance, bei der Immunologie-Tombola mitzumachen. Der Hauptgewinner konnte sich beispielsweise über einen Segelrundflug freuen. Aber auch ohne diesen Anreiz, war die Attraktivität sehr groß, sich an Experimenten zu beteiligen oder Fragen an die vielen anwesenden Experten zu richten. Und die Partner der Immunologen an diesem Tag – Internisten, Hautärzte, Anatomen, Mikrobiologen – standen gern als Ansprechpartner zur Verfügung.
Von Blutbild und DNA
Zeitweise gab es sogar "Warteschlangen" bei einigen Experimenten oder Tests, um beispielsweise ein Blutbild anfertigen zu lassen, die eigene DNA zu präparieren oder einfache Zellkulturarbeiten durchzuführen. Im Institut für Anatomie wurden große und kleine Besucher darüber informiert, wo die immunologischen Organe im menschlichen Körper lokalisiert sind. Auch die "Mitspieler" bei der Immunreaktion im Verdauungstrakt wurden unter dem Motto "Wer wir sind und wo wir wohnen" vorgestellt. Gezeigt wurde auch, wie ein Blutausstrich angefertigt wird. Ganz "Mutige" konnten selbst Hand anlegen, ihren eigenen Blutausstrich herstellen und anschließend im Mikroskop beurteilen. Die Blutbank und die Hautklinik waren weitere Stationen, an denen die Besucher sich umfassend informieren konnten und dies auch zahlreich wahrnahmen.
Und welches Resümee zieht der Initiator, Prof. Schraven, nach der Veranstaltung? "Der Tag der Immunologie in Magdeburg war ein voller Erfolg. Mit ca. 200 Besuchern, die sich über das Fach Immunologie informieren wollten war die Resonanz wesentlich größer als wir erwartet hatten. Besonders gefreut hat uns, dass sich viele junge Menschen für die Immunologie interessiert haben und mit Begeisterung die verschiedenen Angebote wahrgenommen haben, die wir vorbereitet hatten. Allen Kollegen, die dabei geholfen haben den Tag der Immunologie für unsere Besucher so attraktiv zu gestalten, sei herzlich gedankt."