Enormer Bildungsmarkt

04.07.2005 -  

Am Persischen Golf entdeckt man Deutschlands Hochschulen

Modernes Märchen aus 1001 Nacht, Übermorgenland im Wüstensand, Luxusträume aus dem Nichts – sind nur einige Schlagworte, mit denen man gemeinhin Dubai, die Stadt am Persischen Golf, assoziiert. Doch die Vereinigten Arabischen Emirate sind noch viel mehr als nur Ölboom, Luxus-Shopping-Malls, Hotels mit vergoldeten Wasserhähnen, Kamelrennen und extravagante Architektur. Sie sind auch ein enormer Bildungsmarkt mit dem Ergeiz, sich zu dem Bildungszentrum der arabischen Region zu entwickeln.

Zugang verwehrt

In den Emiraten leben nur 20% Emiratis. Dem restlichen Teil der Bevölkerung ist der Zugang zu den staatlichen Universitäten verwehrt. Sie müssen auf private Hochschulen, wie beispielsweise die United Arab Emirates University oder die American University of Sharjah, ausweichen. Viele der in den Vereinigten Emiraten lebenden Ausländer ziehen darum auch ein Studium im Ausland in Betracht und suchen Alternativen zu den teuren Bildungsangeboten im englischsprachigen Raum.

Zudem rückt nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und den sich daraus ergebenden Restriktionen Amerikas für die Emiratis und die in den Emiraten lebenden Ausländer Europa als Bildungsmarkt in den Blickpunkt. Eher als einen weißen Fleck auf der Bildungslandkarte nahmen die potenziellen Studieninteressenten vom Persischen Golf Deutschland und seine Universitäten und Hochschulen wahr.

Dies zu ändern, sollte die Sonderschau Study & Research in Germany auf der Gulf Deucation & Training Expo Anfang April 2005 in Dubai beitragen. Die Initiative GATE Germany vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Hochschulrektorenkonferenz ermöglicht deutschen Universitäten und Hochschulen, sich im Ausland auf derartigen Bildungsmessen zu präsentieren und öffnet somit für interessierte internationale Studierende und Wissenschaftler das Tor nach Deutschland.

Bachelor gefragt

Die Otto-von-Guericke-Universität vertraten auf der Sonderschau Prof. Dr. Volker Linneweber, Prorektor für Studium und Lehre, und der Dezernent des Akademischen Auslandsamtes, Dr. Uwe Genetzke. Nachgefragt waren vor allem Angebote aus den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, der Informatik und der Medizin, sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge.

"Bei den Gesprächspartnern war auch eine gewisse Aufgeschlossenheit gegenüber deutschsprachigen Programmen erkennbar", schätzte Dr. Genetzke ein. "Das Interesse für englischsprachige Angebote jedoch überwog, vor allem an Bachelorabschlüssen in den Ingenieurwissenschaften." Erstaunen äußerten die Interessenten immer wieder über die Gebührenfreiheit eines Studiums in Deutschland. Anerkennung gab es für die umfassenden Betreuungsangebote für internationale Studierende, insbesondere in den Bachelorstudiengängen.

Als Ergebnis der vielen Gespräche sollten nach Ansicht der beiden Magdeburger Vertreter möglichst rasch englischsprachige Bachelorstudiengänge in den Ingenieurwissenschaften eingerichtet und spezielle Betreuungsangebote zu moderaten Preisen entwickelt werden.

Letzte Änderung: 04.07.2005 - Ansprechpartner: Webmaster