Besondere Verdienste um Kooperation
Ehrendoktorwürde für Professor Gerhard Schwödiauer
Das Interesse für makroökonomische Theorie, strategische Wirtschaftspolitik und insbesondere die Transformationswirtschaften der Länder Osteuropas zieht sich wie ein roter Faden durch die berufliche Laufbahn von Gerhard Schwödiauer. Sein vielfältiges Engagement wurde Ende Mai 2005 mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Nationale Technische Universität "Polytechnisches Institut" (PU) Charkow gewürdigt. Im Rahmen einer Feierstunde anlässlich des 40. Jubiläums der Partnerschaft zwischen der Otto-von-Guericke-Universität, und der Polytechnischen Universität Charkow stellte der Rektor der Charkower Hochschule, Prof. Leonid L. Tovozhnansky, die besonderen Verdienste heraus, die sich Prof. Schwödiauer, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre, insb. Wirtschaftstheorie, an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, im Ausbau der Kooperationsbeziehungen und insbesondere bei der Gründung und Entwicklung der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der PU Charkow erworben hat.
Internationale Projekte
Der Magdeburger Professor mit österreichischem Pass koordiniert seit 1993 die Aktivitäten der Professoren der hiesigen Wirtschaftsfakultät mit ihren Charkower Kollegen, so u.a. die praktische Unterstützung bei der Entwicklung von Studienprogrammen und Studienplänen. Von Gerhard Schwödiauer geleitete gemeinsame Forschungsprojekte, wie ein EU-TEMPUS-Vorprojekt und ein INTAS-Forschungsprojekt zum Thema Industrielle und ökonomische Restrukturierung in der Ukraine vermittelten der PU Charkow den Kontakt zu wichtigen internationalen Partnern, wie der Wirtschafts-universität Athen, dem Institut für Höhere Studien Wien und dem französischen Centre de la Recherche Scientifique Latapses. Der Rektor der PU Charkow anerkannte vor allem, dass die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Magdeburger Fakultät zu einer deutlichen Erhöhung des Qualifikationsniveaus der ukrainischen Hochschullehrer beigetragen hat.
Geboren wurde Gerhard Schwödiauer 1943 in Linz. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre sowie Promotion an der Universität Wien leitete er von 1973 bis 1979 das Institut für Höhere Studien in Wien und war von 1979 bis 1992 Ordinarius für Wirtschaftstheorie an der Universität Bielefeld. Im Jahr 1993 folgte Prof. Schwödiauer dem Ruf nach Magdeburg, um an der frisch gegründeten Otto-von-Guericke-Universität die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft mitaufzubauen und sodann als ihr erster Dekan (1993-1996) zu leiten.
Im Verein Socialpolitik
Gerhard Schwödiauer ist Mitglied des Senats der Universität Magdeburg. Als Wirtschaftstheoretiker und Wissenschaftsmanager genießt er in der Fachwelt einen hervorragenden Ruf; als Mitglied im Verein für Socialpolitik ist er in mehreren seiner Ausschüsse aktiv tätig. Von 1999 bis 2003 gehörte er dem Senatsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Sonderforschungsbereiche an.
Gastprofessuren führten Professor Schwödiauer u.a. an die New York University, die TU Wien und die Università di Siena. Seit 2002 ist er Wissenschaftlicher Koordinator des Deutsch-Russischen Zentrums für Wirtschaftswissenschaft in Moskau, wo die Guericke-Universität in Kooperation mit der Akademie für Volkswirtschaft bei der Regierung der Russischen Föderation seit zehn Jahren einen deutschsprachigen MBA-Studiengang betreibt.