Den Fehlstellen auf der Spur
Ernst-Schiebold-Preis
Die junge Diplomingenieurin Manja Krüger vom Institut für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung (IWW) unserer Universität ist die diesjährige Preisträgerin des Ernst-Schiebold-Preises der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung (DGZfP). Damit ist sie die erste Magdeburger Nachwuchswissenschaftlerin, der diese nationale Auszeichnung zuteil wurde.
Mit dieser Verleihung kehrt der Preis gewissermaßen an seine Wurzeln zurück, denn der Pionier der zerstörungsfreien Prüfung Ernst Schiebold wirkte von 1954 bis zu seinem Tode 1963 an der damaligen Hochschule für Schwermaschinenbau in Magdeburg und gründete das Institut für Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung.
Seit 1997 wird der nach ihm benannte Preis von der DGZfP in Form einer Gedenkmünze und einer finanziellen Dotierung auf dem Ausschreibungswege vergeben. Studierende können sich um diese Auszeichnung mit einer geschlossenen Arbeit bewerben, die zur Erweiterung des wissenschaftlichen Fundaments der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung beiträgt.
Dieser Anforderung hat Manja Krügers Diplomarbeit zur Visualisierung von Schädigungen in adaptiven Werkstoffsystemen in besonderem Maße entsprochen. In dieser Arbeit setzte sie methodische Untersuchungen zur Schadensdiagnostik fort, die im Rahmen des Innovationskollegs ADAMES begonnen wurden.
Mit Hilfe eines Scanning Laser Vibrometers machte sie Ultraschall-Lambwellen in carbonfaserverstärkten Laminaten (CFK) sichtbar und zeigte deren Wechselwirkung mit Werkstofffehlern.
Werden in diese Laminate aktive Komponenten, wie Piezokeramiken, integriert, kann das Bauteil auf veränderte Umgebungsbedingungen reagieren. Wegen ihrer kurzen Reaktionszeit bietet sich die integrierte Piezokeramik auch zur Erzeugung von Ultraschall-Lambwellen an, mit deren Hilfe das Health Monitoring des Bauteils möglich erscheint. An Probenmaterial mit künstlich erzeugten Fehlstellen wie Rissen, Poren und Delaminationen optimierte Manja Krüger die Anregungsbedingungen und untersuchte das Leistungspotenzial des Vibrometers. Ihr gelang es, die kontinuierlich angeregten Lambwellen in einem weiten Frequenzbereich zu identifizieren und ihre Wechselwirkungen mit Fehlstellen zu studieren. An mehreren Beispielen zeigte sie, dass im Bild des Wellenfeldes Strukturmerkmale und Fehlstellen unschwer erkennbar sind.