70, 50, 40 – Entscheidung für Magdeburg
Schnellstens nach Immatrikulation Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt anmelden und kassieren
"Magdeburger werden, studieren und kassieren" – eine Aktion der Landeshauptstadt, die Studierenden die Entscheidung, für mindestens zwei Jahre ihren Hauptwohnsitz in Magdeburg zu wählen mit 160 Euro belohnt. Über die Modalitäten und Hintergründe dieses Angebots an die Studenten sprach Uni-Report mit dem Beigeordneten für Kommunales, Umwelt und Allgemeine Verwaltung, Holger Platz.
Was verbirgt sich hinter ,Magdeburger werden, studieren und kassieren'?
Die Aktion zielt darauf ab, Magdeburg für Studierende nicht nur als Studienort, sondern auch als Ort ihres Lebensmittelpunktes und somit als Ort ihrer Hauptwohnung interessant zu machen. Wir sind sehr stolz auf unsere Studenten, die in der Landeshauptstadt eine hervorragende Hochschulausbildung erhalten. In ihrer Freizeit nutzen sie gern die kulturellen oder sportlichen Angebote und die Infrastruktur der Stadt. Gleichzeitig bringen sie sich aber auch in das Leben der Stadt ein, beispielsweise durch die Studententage, sportliche Wettkämpfe oder mit wissenschaftlichen Präsentationen oder Konzerten und Theateraufführungen. Mit der Aktion kann eine Identifikation der Studenten mit dem Studienort erreicht werden.
Und die Stadt profitiert von der steigenden Einwohnerzahl, da das Land die finanziellen Zuwendungen pro Kopf zuweist.
Nun ist ja ,Magdeburger werden, studieren und kassieren' eine Modernisierung der Aktion ,Cash for stay and study'.
Ja. Studierende der Otto-von-Guericke-Universität und der Hochschule Magdeburg-Stendal, die sich mit Hauptwohnung in Magdeburg anmelden, begrüßt die Stadt seit dem Jahr 2000 mit einem Willkommensgeld. Nach Ablauf von zwei Jahren, bestand für sie die Möglichkeit, einmalig 300 D-Mark – später 155 Euro – zu erhalten. Diese Aktion hat im Jahr 2005 sozusagen ein ,Facelifting' erfahren. Die Ansprüche aus der Aktion ,Cash for stay and study' verfallen damit jedoch nicht.
Insgesamt werden nun 160 Euro in drei Jahresscheiben an Studierende ausgereicht. Bei der Anmeldung der Hauptwohnung erhalten sie unter Vorlage einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung und nach Bearbeitung der Unterlagen sofort 70 Euro von der Landeshauptstadt. Nach einem weiteren Jahr 50 Euro und im dritten Jahr 40 Euro. Seit Beginn des Sommersemesters sind bereits 408 Anträge in der Abteilung Bürgerservice eingegangen.
Das Ganze steht jedoch unter einem Rückforderungsvorbehalt. Wer vor Ablauf der Zweijahresfrist seinen Hauptwohnsitz aufgibt, muss das Willkommensgeld entsprechend der Wohndauer zurückzahlen.
Zudem ist die Hauptwohnsitzanmeldung eine gute Möglichkeit, die Zweitwohnsitzsteuer zu umgehen.
Was müssen Studierende tun, um in den Genuss des Willkommensgeldes zu kommen?
Schnellstens, das heißt innerhalb von spätestens drei Monaten nach erfolgter Immatrikulation, die Hauptwohnung in der Abteilung Bürgerservice anmelden bzw. die Magdeburger Nebenwohnung in eine Hauptwohnung ummelden, um sofort 70 Euro ,kassieren' zu können. Nach Ablauf der Dreimonatsfrist besteht nach zwei Jahren wieder der Anspruch auf die Zahlung des Einmalbetrages in Höhe von 160 Euro. Diesen Anspruch haben auch ,ältere Semester', die sich bereits vor dem 1. April 2005 mit Nebenwohnung in Magdeburg angemeldet haben und sich nun erst für einen Wechsel des Wohnungsstatus entscheiden. Die elterliche Wohnung kann übrigens als Nebenwohnung bestehen bleiben.
Warum sollten Studierende Magdeburger werden?
Magdeburg bietet Studenten nicht nur exzellente Studienbedingungen wie ein gutes Betreuungsverhältnis, hohe Qualität von Lehre und Forschung, enge Vernetzung mit An-Instituten sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen, sondern darüber hinaus alle Vorzüge einer mittleren Großstadt: ein breit gefächertes Kulturangebot, vielfältige Freizeitmöglichkeiten, kurze Wege und einen Campus in Zentrumsnähe. Magdeburg soll auch als eine Universitätsstadt wahrgenommen werden können, das heißt, Studierende und Wissenschaftler sollen in der Stadt präsent sein und sich einbringen. Dies gelingt umso besser, je mehr Studierende hier ihren Hauptwohnsitz haben, weil sie sich stärker mit der Stadt identifizieren und eher bereit sind, sich für die Stadt zu engagieren.
Es wäre wünschenswert, wenn die Identifikation der Studierenden mit der Elbe-Stadt so groß wäre, dass viele auch nach Abschluss des Studiums hier bleiben würden. Der Blick in die Geschichte in Vorbereitung der 1200-Jahr-Feier unserer Stadt zeigt deutlich, dass Magdeburg in der Vergangenheit kluge Köpfe hervorgebracht, inspiriert und an sich gebunden hat.
Vielen Dank für das Gespräch.