Jetzt ist alles beisammen
Institut für Sportwissenschaft – Neues Domizil und Konzept für neue Struktur
Böse Zungen mögen vielleicht behauptet haben, es sei alles nur Fitness-Training gewesen. Für die Lehrkräfte und Studenten jedoch war die räumliche Teilung des Instituts für Sportwissenschaft anstrengend, uneffektiv und zeitraubend. Alle waren ständig nur auf Achse zwischen dem Gebäude 55, in dem Teile der Bereiche Trainingswissenschaft, Biomechanik, Sportmotorik und Sportmedizin untergebracht waren, und dem Gebäude 40, in dem die Bereiche Sportpädagogik, -psychologie, Sportgeschichte und -soziologie ihre Büros hatten. "Mit der Zusammenführung der einzelnen Institutsbereiche in der Brandenburger Straße 9 hat sich die Situation für Lehrkräfte und Studierende erheblich verbessert", schätzt Institutsdirektor Prof. Dr. Gerhard Schillack ein.
Als sich die Universitätsverwaltung entschloss, das Gebäude 55 langfristig nicht weiter anzumieten, hieß es, nach einer Lösung für die Unterbringung des Sportinstituts zu suchen, die alle Bereiche vereint. Gefunden wurde sie in den Gebäuden der einstigen Kunstgewerbe- und Handwerkerschule. Nachdem einige Wände und Türen versetzt waren, im Keller ein schalldichter Raum eingerichtet wurde, antistatische Teppiche in den Laboren verlegt und Büros und Flure renoviert waren, konnte in der vorlesungsfreien Zeit der Umzug beginnen. "Alle haben ausgezeichnet mitgearbeitet – ob Universitätsverwaltung, Institutsmitarbeiter oder die Mitarbeiter der Hochschule Magdeburg-Stendal, von der das Gebäude verwaltet wird", berichtet Professor Schillack. "Die hochwertigen Messgeräte und Laboreinrichtungen haben die Mitarbeiter meist selbst verpackt und transportiert."
Pünktlich mit Beginn des Sommersemesters konnte der Lehrbetrieb in den drei Studienangeboten Sport und Technik, Magister Sportwissenschaft und Lehramt Sport in den neuen Räumen beginnen. Dafür stehen dem Institut nun auf zwei Etagen und im Keller zwei kleine Hörsäle mit je 60 Plätzen, zahlreiche Labore, Übungsräume und ein Computerpool zur Verfügung.
Gefeiert wurde der Einzug in die neuen Räumlichkeiten zünftig mit einer Hofparty, organisiert von der SpoFa, der Fachschaft der Sportstudenten. Eingeladen dazu waren nicht nur alle fleißigen Helfer und Vertreter von Hochschulleitungen und -verwaltungen, sondern auch Partner aus dem Olympiastützpunkt, dem Sportgymnasium, aus den Ämtern sowie Politiker aus Stadt- und Landesparlament. Vorgestellt werden sollte ihnen allen das neue Domizil wie auch die Leistungen des Instituts für Sportwissenschaft und sein Hineinwirken in die Region und die Stadt. Da ist beispielsweise die Bewegungswerkstatt mit Sportangeboten für Kinder von etwa drei bis acht Jahren. Der eingetragene Verein zählt inzwischen schon 270 Mitglieder. Ein zweiter Bereich beinhaltet Sport & Gesundheit mit Angeboten zur Prävention oder für Senioren.
Neue Aufgaben
Doch kaum sind die Umzugskartons ausgepackt, warten neue Aufgaben auf die Institutsmitarbeiter. Die Studienangebote sind neu zu strukturieren, fällt doch in absehbarer Zeit die Lehramtsausbildung für Allgemeinbildende Schulen an der Universität Magdeburg weg. Zudem erfolgt kontinuierlich die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge – auch hierfür sind Angebote zu erarbeiten. Gedacht ist an einen Bachelor-Studiengang, in dem Sportinstrukteure mit Trainerkompetenzen ausgebildet werden sollen und an ein anderes Angebot, das sich auf Gesundheitssport konzentrieren wird. "Leitstudiengang für das Institut aber bleibt ,Sport und Technik'", bekräftigt Professor Schillack. "In ihm vernetzt sich die Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften auf einzigartige Weise mit anderen Fakultäten beispielsweise für Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik und Mathematik."