Familienförderung ist mehr als Frauenförderung
Familiäre Zufriedenheit wirkt fördernd auf Erfüllung beruflicher Aufgaben
"Die Familie ist das Fundament unserer Gesellschaft. Familien erbringen für unser Zusammenleben einen unverzichtbaren und grundlegenden Beitrag. Familien müssen sich dort wohlfühlen, wo sie gemeinsam leben. … Hierzu müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Kinderwunsch von Frauen und Männern unterstützen und Familienfreundlichkeit bewirken. Ein familienfreundliches Umfeld in Sachsen-Anhalt ist dabei ein zentrales Anliegen aller." So steht es in der gemeinsamen Erklärung anlässlich der Gründung des Landesbündnisses für Familien in Sachsen-Anhalt, dem auch die Otto-von-Guericke-Universität beigetreten ist. Das bedeutet auch für unsere Universität zu hinterfragen, wie es mit der Familienfreundlichkeit aussieht, sowohl für die Mitarbeiter als auch die Studierenden.
Reihe von Maßnahmen
Im geltenden Plan zur Gleichstellung von Frauen und Männern an der Otto-von-Guericke-Universität, der vom Personaldezernat und Gleichstellungsbüro gemeinsam erarbeitet und im vorigen Jahr vom Senat beschlossen wurde, finden deshalb auch verstärkt familiengerechte Aspekte Berücksichtigung. Familie bedeutet nicht nur Frauenförderung, sondern auch die Unterstützung aller, die mit Familienaufgaben befasst sind. Eine Reihe familienfreundlicher Maßnahmen existieren bereits und sind auch im Plan zur Gleichstellung festgeschrieben, z.B. Gleitarbeitszeit für einen großen Teil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, eine eigene Kindereinrichtung an der Medizinischen Fakultät und vielfältige Angebote zur Erleichterung des Wiedereinstiegs nach der Elternzeit. Viele dieser Maßnahmen erleichtern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Vorwiegend Frauen arbeiten in Teilzeitarbeit, um ihre Familienaufgaben erfüllen zu können. Unser Gleichstellungsplan sieht vor, dass derartigen Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rechnung getragen werden muss. Das gilt gleichermaßen zur Schaffung von Telearbeitsplätzen und Heimarbeit, um dienstliche und familiäre Aufgaben in optimaler Art und Weise koordinieren zu können.
Der "Plan zur Gleichstellung von Frauen und Männern" richtet sich an alle Statusgruppen, die an der Universität vertreten sind. So beschäftigt sich ein Abschnitt nicht nur mit der Unterstützung studierender Eltern (z.B. die besondere Berücksichtigung familiärer Aufgaben in den Prüfungsordnungen einiger Fakultäten), sondern auch mit der Förderung der Studentinnen im Rahmen des Studiums.
Auf die eine Frage, wie familienfreundlich eigentlich unsere Universität ist, können wir also sagen, mehr als ein Anfang ist bereits getan. Es muss nun darum gehen, die zweifellos vorhandenen Potenziale so zu verstärken und auszubauen, dass es den Angehörigen der Universität Magdeburg erleichtert wird, ihre privaten und beruflichen Zielvorstellungen zu verwirklichen. Das liegt nicht nur im Interesse aller Mitglieder, sondern dient auch der Leistungsfähigkeit der Universität. Familiäre Zufriedenheit wirkt unzweifelhaft fördernd auf die Qualität der Erfüllung beruflicher Aufgaben.
Mitarbeit erwünscht
Die andere Frage ist, wie universitätsfreundlich ist die Kinderbetreuung. Zur Lösung dieses Problems muss erst einmal geklärt werden, worin die Spezifik einer derartigen Betreuung liegt. Nach der Befragung zur Kinderbetreuung der Mitarbeiter und Studierenden wird sich nun die Arbeitsgruppe "Familienfreundliche Universität" mit der Bedarfsermittlung
und -spezifizierung auseinandersetzen. Interessierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Universität sind herzlich aufgerufen, in dieser Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Bei Interesse bitte eine E-Mail an die Gleichstellungsbeauftragte schicken.