Mehr Mobilität im Studium

09.11.2005 -  

Tagung zu SOKRATES/ERASMUS und Bologna-Prozess

Studierende und Forscher sind mobiler, flexibler und internationaler als je zuvor. Die Hochschulen müssen sich um die besten Köpfe im globalen Wettbewerb bewähren. Wissen kennt keine geographischen Grenzen. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich daher 1999 in Bologna das Ziel gesetzt, bis zum Jahre 2010 einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum zu schaffen. Kernelement ist die Einführung eines überschaubaren Studiensystems mit europaweit vergleichbaren Abschlüssen.

Vielfältige Eindrücke

Die Hochschulen auf ihrem Reformweg zu begleiten, veranstaltet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) jährlich zwei Regionaltagungen zum EU-Mobilitätsprogramm SOKRATES/ERASMUS. In diesem Jahr ist die Tagung gekoppelt gewesen mit einem Bologna-Tag. Eine der beiden Konferenzen fand Mitte September 2005 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg statt. Betreut wurde sie vom Akademischen Auslandsamt.

Die nahezu 100 Teilnehmer der Konferenz konnten vielfältige Eindrücke mit an ihre Heimathochschulen nehmen. Insbesondere die vermittelten Informationen zum Stand der Diskussion eines Qualitätsrahmens für die Entwicklung von Curricula auf nationaler und europäischer Ebene regten zu einem Erfahrungsaustausch an. Veranschaulicht wurde der Paradigmenwechsel, der bei der Entwicklung von Lehrplänen und Studienprogrammen hin zu "Learning Outcomes" erfolgen muss. Diese gilt es als messbare Kompetenzen qualitativ und quantitativ zu beschreiben (was – wie – wieviel). Die Arbeitsmarktfähigkeit der Absolventen zu erhöhen, muss eine noch stärkere Beobachtung der Entwicklungen am Arbeitsmarkt und eine umfassende Zusammenarbeit mit der Arbeitswelt zur Konsequenz haben.

Im Verlauf der Konferenz kristallisierten sich mehrere Punkte auf dem Wege zu einem überschaubareren Studiensystem mit europaweit vergleichbaren Abschlüssen heraus. Die Tendenz hin zu Studiengängen mit integrierten Auslandsaufenthalten wird zunehmen. Hingegen erfolgt der Umgang mit den Instrumenten des European Credit Transfer Systems ECTS (europäisches System zur Anrechnung von Studienleistungen) nicht immer problemlos. Zunehmend wird auch eine Verleihung von gemeinsamen Abschlüssen wie Doppelabschlüssen bzw. "joint degrees" üblich. Die Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen verbessert das Anerkennungsverfahren von im Ausland erbrachten Studienleistungen und Studienabschlüssen. Für die Bewältigung der Aufgaben, die sich mit der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraums stellen, stehen den Hochschulen bei Bedarf nominierte Bologna-Promotoren mit Rat und Tat zur Seite.

Lebenslanges Lernen

Aspekte der SOKRATES/ERASMUS-Programmverwaltung waren, verknüpft mit nützlichen Hinweisen zur Zukunft der EU-Bildungsprogramme ab 2007, ein weiterer Diskussionsschwerpunkt der Tagung. ERASMUS wird dann den Hauptteil eines integrierten Programms für lebenslanges Lernen einnehmen. Mobilität und internationale Studiengänge sollen verstärkt gefördert werden. Das derzeitige LEONARDO-Programm an den Hochschulen wird mit in das neue ERASMUS-Programm integriert werden. Die Vorstellung der Arbeitsweise des Leonardo-Büros Sachsen-Anhalt als "best practice"-Beispiel gab Anstoß zu weiterführenden Überlegungen über zukünftige Synergien.

Die Stadt Magdeburg hat den Teilnehmern gut gefallen. Einen besonders angenehmen Eindruck hinterließ die Domführung.

Letzte Änderung: 09.01.2006 - Ansprechpartner: Webmaster