Wichtiges Wissen für ihre Heimatländer
DAAD-Sommerschule für afrikanische Netzwerke
Die Universität Magdeburg war Ende September 2005 Gastgeber für den Bereich Technik und Entwicklung der Sommerschule für afrikanische Netzwerke, die durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wurde. Aus ganz Afrika, u.a. Sierra Leone, Botswana, Südafrika, Kenia, Äthiopien, Malawi, Tansania, Zambia, Mali, Ghana, Kongo, Nigeria, kamen die 25 Teilnehmer, die DAAD-Stipendiaten sind oder es waren. Sie studieren und promovieren in ihren Heimatländern oder sind an Universitäten und Forschungseinrichtungen als Wissenschaftler tätig. Deutschlandweit organisierten drei Universitäten – Bochum, Gießen, Magdeburg – Sommerschulen des DAAD.
In einer Zeit, in der Globalisierung und internationale Vernetzung zunehmen, wird Wissen zu einer entscheidenden Ressource für internationale Wettbewerbsfähigkeit und politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung in den Entwicklungsländern. Hierfür sind akademisch ausgebildete Fach- und Führungskräfte, qualifizierte Wissenschaftler als Partner für die Bundesrepublik Deutschland vor Ort unentbehrlich. Diese Schlüsselpersonen sollen in Sommerschulen gefördert werden. Als Berater ihrer Regierungen haben sie die Möglichkeit und Aufgabe, wertvolle Entwicklungsimpulse zu geben.
Anspruchsvolles Programm
Die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik zeichnet für die Sommerschule verantwortlich. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Hauptmanns, Lehrstuhl Anlagentechnik und Anlagensicherheit am Institut für Apparate- und Umwelttechnik, wurde ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt.
Die Teilnehmer wurden theoretisch und praktisch an ausgewählten Beispielen mit Themen vertraut gemacht, die für Afrika von Bedeutung sind: Sicherheit und Umweltschutz. Auf dem Gebiet der Sicherheit wurden sowohl der Arbeitsschutz als auch die Sicherheit technischer Anlagen angesprochen. In beiden Fällen hat es eine allgemeine Einführung gegeben.
Auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes wurde ein modernes System zur sicheren Gestaltung von Arbeitsplätzen erläutert. Die Teilnehmer erhielten ein dazu entwickeltes Computerprogramm zur eigenen Verwendung in ihrem Land.
Der experimentelle Teil zur Anlagensicherheit zeigte die Neuentwicklung eines eigensicheren Reaktors und damit die Umsetzung eines Prinzips, das sich wegen Einfachheit und Wirksamkeit gerade auch für Entwicklungsländer eignet und zur Nachahmung empfohlen wird. Zum Thema Umwelt wurden die Teilnehmer mit Messmethoden zur Entdeckung von Schadstoffen in Abgasen vertraut gemacht.
Der Lehrstuhl für Strömungsmechanik und Strömungstechnik, Prof. Dr. Dominique Thévenin, bot ein Praktikum für Armaturenauslegung sowie Vorführungen in einem modern eingerichteten Computerlabor an. Der international ausgewiesene Spezialist auf dem Gebiet der Strömungsakustik Dr. Peter Baade aus Fayetteville, USA, der an der Universität weilte, hielt einen Fachvortrag mit Demonstrationsversuchen.
Eine Exkursion ergänzte die Fachvorträge und Laborvorführungen. Im Heizkraftwerk Magdeburg wurde die Umsetzung von Prinzipien der kontinuierlichen Rauchgasanalyse dargelegt und vorgeführt.