Wenn das Känguru verliehen
Audiovisualität in der Praxis – Video Exposition
Im 9. Jahr ihres Bestehens präsentierte sich die Video-Exposition des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik in neuer Frische. Hunderte Filminteressierte, begrüßt vom Rektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, versammelten sich in Hörsaal 5, um der Vorführung selbst produzierter Kurzfilme von Studierenden der Computervisualistik und, erstmalig und hochwillkommen, der Medienbildung beizuwohnen. Eine besondere Würdigung gab es für den scheidenden Leiter des Audiovisuellen Medienzentrums (AVMZ), Dr. Heinz Rösler, der den Wettbewerb seit dessen Beginn im Jahre 1997 mit betreute.
Neun Nominierungen
Aus den 18 eingereichten Videos wurden von einer Fachjury neun Anwärter für die Verleihung der Expositions-Preise nominiert. Die hohe Qualität der Kandidatenfilme sowie die neu konzipierte Organisation und Durchführung des Abends durch Mitglieder des Fachschaftsrates Informatik machten es den Zuschauern, die im vollbesetzten Hörsaal noch einen Sitzplatz finden konnten, leicht, sich bei diesem beliebten Ereignis einmal ganz entspannt zurück zu lehnen und in eine Welt der Bilder einzutauchen.
Die Videos enstanden im Rahmen der Pädagogik-Lehrveranstaltungen von Prof. Winfried Marotzki und wurden, unter Bearbeitung eines selbst gewählten Themas, in Gruppen von bis zu sieben Studierenden realisiert. Mit teils erheblichem Sachverstand und unter hohem Aufwand wurde so manches Highlight produziert, das umso höher zu schätzen war, da diese Filme häufig Erstlingswerke darstellten und das fachliche Hintergrundwissen oft lediglich in einem Videogrundkurs des AVMZ bestand.
Die Siegerfilme der Fachjury heißen Atempause (Goldenes Känguru), Endgültige Deutung des mittelalterlichen Zahnwurms im Spannungsfeld medizinischer, kultureller & spiritueller Entwicklungen unter Einfluss eines zahnmedizinischen Eingriffs im frühen 21. Jahrhundert in Magdeburg und Phillip (beide Silbernes Känguru), Fluchtinstinkt (Bronzenes Känguru). Den Publikumspreis gewann Mit Essen spielt man nicht. Die diesen Filmen zugrunde liegenden Themenkomplexe: Identität – Erinnerung – Zukunft, Zähne – Kulturelle Chiffre, Online- und Offline-Identitäten, Das Gewissen – Erinnerungsarbeit, Spielen — Veränderungen und Ausblicke.
Übrigens: der Beitrag Phillip gewann zwei Wochen später zusätzlich den vom Landespräventionsrat gestifteten Sonderpreis für den besten Film zum Thema Wenn das Zuhause zum Alptraum wird im Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt.
Gewonnen haben aber nicht allein die Preisträger, sondern auch und vor allem das kulturelle Leben der Universität und die Zuschauer, die sich auf das 10-jährige Jubiläum dieser dann fast schon traditionellen Veranstaltung im November 2006 freuen dürfen – die Vorbereitungen der studentischen Filmteams für das nächste Jahr haben bereits begonnen.