Exzellenzcluster NIMITEK
Kommunikation von Mensch und Maschine verbessern
Das Land Sachsen-Anhalt hat im Jahr 2005 die Offensive „Netzwerke wissenschaftlicher Exzellenz in Sachsen-Anhalt" gestartet und dabei eine kleine Zahl ausgewählter Exzellenzcluster eingerichtet, die mit Landesmitteln gefördert werden. Eines dieser Cluster sind die „Neurowissenschaften" an der Universität, für die der Standort Magdeburg seit langem international bekannt ist. 2005 wurden vom Land bereits zwei große Verbundprojekte innerhalb dieses Clusters gestartet und Anfang Dezember 2005 kam nun ein abschließendes drittes hinzu.
Das neue Verbundprojekt NIMITEK steht für „Neurobiologisch inspirierte, multimodale Intentionserkennung für technische Kommunikationssysteme". Gegenstand der Forschung, die zunächst bis Ende 2007 gefördert wird, ist das Zusammenwirken von Mensch und Maschine in technischen Kommunikationssystemen. Solche Systeme werden schon heute vielfältig benutzt, sei es ein sprachgesteuerter telefonischer Dienst oder das Hilfe-Menü einer Textverarbeitung. Viele Benutzer sind unzufrieden mit dem „Verhalten" der Maschine.
Netzwerk aufgebaut
Die Magdeburger Neurobiologen haben in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren Erkenntnisse gewonnen, wie das Verhalten des Menschen beschrieben werden kann und wie seine Absichten und Intentionen darauf einwirken. Diese Erkenntnisse werden nun als Modelle in Computern programmiert und können die Kommunikation von Mensch und Maschine deutlich verbessern. Gleichzeitig dient diese technische Umsetzung als „experimentelles Labor" für weitere grundlegende Forschungen der Neurowissenschaften. Somit etablierte sich erstmals in Magdeburg ein echtes Netzwerk wissenschaftlicher Exzellenz zwischen Neuro- und Ingenieurwissenschaften.
Sprecher des Netzwerkes ist Prof. Dr. Andreas Wendemuth, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Das Netzwerk umfasst sieben Arbeitsgruppen der Universität, des Leibniz-Institutes für Neurobiologie sowie des Fraunhofer-Institutes für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg. Beteiligt sind die Ingenieurwissenschaften, Informatik, Automatisierungstechnik, Neurobiologie sowie Hirnforschung.