Die "Fettnäpfchen" auslassen
Seminar zum Erlernen interkultureller Kompetenz
Die Universität Magdeburg bietet gegenwärtig rund 1500 Studierenden aus 88 Ländern ein breites Spektrum an Diplom-, Magister-, Bachelor- und Masterstudiengängen mit entsprechenden Abschlüssen. Der Prozess der Etablierung internationaler Studiengänge und des entsprechenden Betreuungsangebots wurde bisher von einem empirischen Lernprozess begleitet. Unter allen an der Ausbildung und Betreuung internationaler Studierender Beteiligten herrscht Konsens, dass durch systematisches Erlernen von interkultureller Kompetenz, die Ausbildung und Betreuung qualitativ zu verbessern ist.
Theoretische Grundlagen
Ende Januar 2006 war GATE-Germany für ein Inhouse-Seminar zum Thema Interkulturelle Sensibilisierung – Basiskurs zu Gast an der Universität in Magdeburg. Initiiert wurde dieses Inhouse-Seminar vom Dezernat Personalwesen und dem Akademischen Auslandsamt. „In der Experimentellen Fabrik fanden wir ideale Bedingungen für die Durchführung des Seminars. Den Mitarbeitern dort möchten wir ganz herzlich für die sehr gute Organisation und Betreuung danken", schätzte Sigrid Dörffel vom Dezernat Personalwesen die Ausgangssituation ein.
Ziel des Seminars war es, neben dem Sammeln und Weitergeben von Erfahrungen im Umgang mit internationalen Studierenden auch eine theoretische Grundlage für die weitere Arbeit zu schaffen. Darüber hinaus sollten Lernsituationen und Vermittlungsformen geboten werden, die kognitive, affektive und soziale Lernprozesse integrieren und Verhaltensänderungen zulassen.
Der zweitägige Kurs wurde mit einer Selbstreflexion der eigenen Kultur eingeleitet. „Erst wenn wir uns selbst verstehen, können wir das Verhalten anderer einsortieren." Auf dieser Grundlage erläuterte Stefan Schmid von der Universität Regensburg die Besonderheiten anderer Kulturen.
In einem erfrischenden Wechselspiel zwischen Theorie und Praxis erfuhren die Teilnehmer, worauf die erlebten Fettnäpfchen zurückzuführen sind. „Eigentlich halte ich nicht viel von Rollenspielen, doch habe ich mich nun eines Besseren belehren lassen. Empirie und Theorie sind für mich in Einklang gebracht worden und haben zum Verständnis beigetragen", kommentierten Teilnehmer das Ergebnis der Schulung.
Gut gerüstet
Ferner wurde das Bewusstsein dahingehend geschärft, dass ein Fehlverhalten nicht zwingend auf einen interkulturellen Zusammenhang zurückzuführen sein muss. Mögliche „Fettnäpfchen" können auch auf das Spannungsfeld zwischen Persönlichkeit und Kultur der Akteure basieren oder der jeweiligen Situation geschuldet sein.
Der Leiter des Akademischen Auslandsamtes, Dr. Uwe Genetzke, ist überzeugt, dass die Teilnehmer ihre tägliche Arbeit und den Umgang mit den internationalen Studierenden nun mit anderen Augen sehen. „Mit diesen Erkenntnissen sind wir einen deutlichen Schritt weiter und freuen uns auf weitere Angebote dieser Art seitens des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und von GATE-Germany."