Wie funktioniert unser Gehirn?
Zum Tag der Gesundheitsforschung großer Andrang
Jede Sekunde unseres Lebens rasen Milliarden Nervenzellen hin und her, damit wir denken, fühlen, handeln und uns bewegen können. Wie dieser einzigartige Mechanismus funktioniert und wie die Zellen miteinander kommunizieren, untersuchen Hirnforscher weltweit. Eine gute Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand der Forschung auf dem Gebiet der Neurowissenschaften zu informieren, gab es beim „Tag der Gesundheitsforschung" Mitte Februar 2006, der unter dem Motto stand Die Welt im Gehirn. Die Eröffnung fand im Magdeburger „Jahr der Wissenschaft" in der Landeshauptstadt statt.
Exzellenter Standort
Die Bundesforschungsministerin, Dr. Annette Schavan, sagte in ihrem Grußwort: „Ich freue mich, hier zu sein, denn Magdeburg ist nicht nur in Deutschland, sondern auch international ein exzellenter Standort für neurowissenschaftliche Forschung." Obwohl die Magdeburger Universität zu den kleineren und jüngeren Universitäten der Bundesrepublik zähle, fänden die Neurowissenschaften hier ideale Standortbedingungen. Forscher der Universität und des Leibniz-Institutes arbeiteten sehr erfolgreich in einer profilbildenden Partnerschaft mit gemeinsamer Nutzung der finanziellen und experimentellen Ressourcen zusammen.
Live-Videokonferenz
Ministerpräsident Professor Wolfgang Böhmer betrachtete in seiner Rede die Entscheidung, dass für die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten Magdeburg ausgewählt wurde, als Anerkennung der Leistungen, die hier ausgewiesen werden können.
Bei Live-Videokonferenz-Schaltungen mit den Medizinischen Fakultäten Tübingen, Lübeck und Göttingen hatten die Besucher auf sehr anschauliche Weise Gelegenheit, sich einen Einblick in neueste Behandlungsmöglichkeiten einiger neurologischer Erkrankungen zu verschaffen. Es war beeindruckend – u.a. durch diverse Videoeinspielungen –, welche Möglichkeiten es zum Beispiel bei der Behandlung von Epilepsie, Parkinson oder Schlaganfall heutzutage bereits gibt. An den anderen Fakultäten konnte man die Eröffnungsveranstaltung in Magdeburg ebenfalls live mitverfolgen. Als Vertreter der Gastgeber beantworteten die beiden Wissenschaftler Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze von der Uni-Klinik für Neurologie II und Prof. Dr. Henning Scheich, Direktor am Leibniz-Institut für Neurobiologie, die Fragen von Vera Cordes, die im NDR-Fernsehen das Gesundheitsmagazin Visite moderiert, zum Thema Wollen wir, was wir tun? – Lernen, Handeln und Motivation. Auch die Zuschauer konnten an einem einfachen Experiment die eigene Gedächtnisleistung gleich selbst testen.
Mit Persönlichkeitstest
Am Ende des Tages konnten die Veranstalter auf etwa 1000 Besucher – darunter sehr viele junge Leute – verweisen. Ständig dicht umlagert waren die zahlreichen Stände, an denen Ärzte und Wissenschaftler der Universität und des Leibniz-Institutes für Neurobiologie Auskunft gaben über Projekte in der Grundlagenforschung und modernste Diagnose- und Therapiemethoden bei neurologischen Erkrankungen, wie Parkinson oder Multiple Sklerose. Viele nutzten die Möglichkeit, sich den angebotenen Persönlichkeitstests am Computer und IQ-Tests zu unterziehen.