Startschuss zum „Jahr der Wissenschaft"
Wissenschaft ist spannend, kreativ, unterhaltsam, praktisch – Wissenschaft macht einfach neugierig
„Magdeburg will's wissen" – unter diesem Motto wurde das „Jahr der Wissenschaft" mit einer beeindruckenden Festveranstaltung in der Johanniskirche eingeleitet. Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper eröffnete gemeinsam mit Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer und dem Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Georg Wilhelm Adamowitsch, Anfang März das „Jahr der Wissenschaft – Magdeburg 2006". Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und viele Magdeburger Bürger waren mit großen Erwartungen der Einladung gefolgt.
Magdeburg hatte im Endausscheid im Wettbewerb um die „Stadt der Wissenschaft" im vergangenem Jahr den 2. Platz belegt. Noch am Tag des Finales erklärte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, das Jahr 2006 in Magdeburg trotzdem zu einem „Jahr der Wissenschaft" zu machen.
Stadt im Wandel
Oberbürgermeister Trümper unterstrich, Magdeburg ist eine Stadt der Wissenschaft, des technologischen Wandels und der Zukunftsdebatten, dieses Potenzial gelte es mit dem „Jahr der Wissenschaft" verstärkt zu nutzen und weiter zu entwickeln. „Um Wissenschaft populär zu machen sind viele kreative Ideen gefragt", verkündete er und verwies auf die über 200 Veranstaltungen rund um die Wissenschaft, die von 150 Partnern der Magdeburger Wissenschaftseinrichtungen, der Wirtschaft, der Kultur und des Sports getragen werden. Magdeburg hat in den zurückliegenden Jahren große Anstrengungen unternommen, sich als Standort für Forschung und Wissenschaft zu etablieren und den Wandel von der Stadt des Schwermaschinenbaus zu einer „Stadt der Wissenschaft" sichtbar gemacht. Davon konnten sich die Besucher an den dicht umlagerten Infoständen überzeugen.
Ministerpräsident Böhmer verwies in seinem Grußwort auf die exzellenten Forschungsschwerpunkte Neurowissenschaften und dynamische Systeme an der Universität in Vernetzung mit den Magdeburger Forschungseinrichtungen. Neue Technologien und Innovationen sind Zukunftschancen, die Arbeitsplätze schaffen, sagte der Ministerpräsident. Nur so könne Mitteldeutschland zu einem modernen Forschungsstandort entwickelt werden.
Von der Idee, den Menschen die Wissenschaft auf so unterhaltsame Weise nahe zu bringen, war Staatssekretär Adamowitsch begeistert und zeigte sich beeindruckt von dem vielfältigen Wissenschaftsangebot der Magdeburger Forscher.
Wissenschaftsshow
TV-Moderator Wigald Boning führte mit viel Witz und Charme durch die Wissenschaftsshow, so dass keine Langeweile bei den Besuchern aufkam. Mit Bigband, Balletteinlagen, Interviews mit Magdeburger Wissenschaftlern und Sportlern, Lasershow, Experimenten auf der Bühne und an den Infoständen der Wissenschaftseinrichtungen präsentierte er Wissenschaft humorvoll, aber immer mit einem Quentchen Ernsthaftigkeit und zog so die Besucher in seinen Bann. Sein Glühlampen-Mikrowellen-Versuch wurde mit Beifall bedacht. Ebenso erntete auch Johannes Mallow mit seinem Supergedächtnis viel Applaus. In nur anderthalb Minuten hatte sich der Uni-Student der Informationstechnologie eine 45-stellige Zahlenreihe gemerkt und sie fehlerfrei wiedergegeben, was sogar Wigald Boning verblüffte. Dass Wissenschaft spannend und unterhaltsam sein kann, darüber gab es an diesem Abend keine Zweifel und sicher konnte der Wissensdurst der zahlreichen Besucher gestillt werden.
Eine Premiere zum Auftakt des Wissenschaftsjahres hatten die Science Busse der Magdeburger Verkehrsbetriebe. Über das ganze Jahr wird das Thema Wissenschaft mit Science-spots in verschiedenen Facetten beleuchtet. Die Science Busse kommen auf unterschiedlich wechselnden Linien zum Einsatz.
Eine originelle Art, auch Wissenschaft zu präsentieren, werden die Science boys und Science girls sein, die an diesem Abend bei ihrem ersten Auftritt ihr Wissen zur Magdeburger Forschung bravourös unter Beweis stellten. Die Science people sind die Maskottchen des „Jahres der Wissenschaft". Ihnen werden die Magdeburger bis Jahresende in Fußgängerzonen, Einkaufspassagen und auch mal abends in der Kneipe begegnen und von ihnen erfahren, was die Stadt so alles an Forschung zu bieten hat, warum die Landeshauptstadt ein attraktiver Forschungsstandort ist und welche Projekte die hiesige Wissenschaftler-Community erforscht und in produktive Ideen umsetzt.
Die Universität war mit fünf Ständen im Ensemble der Wissenschaftseinrichtungen vertreten. Vom biometrischen Fingerabdruck über das Markenquiz, das Projekt Cultural Engineering, dem Exzellenzschwerpunkt Automotive mit dem Cluster Russpartikelfilter bis hin zu dem medizinischen Projekt über den Aufbau des visuellen Systems im Gehirn präsentierten die Uni-Forscher ihre Arbeiten.
Nach der erfolgreichen Wissenschaftsshow gilt es nun, das Konzept des Wissenschaftsjahres umzusetzen. Unter dem Motto „Magdeburg will's wissen" werden die Partner verteilt über das Jahr „ihre" Wissenschaft spannend und erlebbar für die Magdeburger machen, sei es bei der „Langen Nacht der Wissenschaft" am 20. Mai oder der „Langen Nacht der Informatik" am 14. Juli oder bei der Europaratsausstellung „Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" ab 28. August oder beim „Fest der Wissenschaft" im Wissenschaftshafen. Im November ist schließlich die europäische Wissenschaftselite beim Europäischen Städtekongress zu Gast in Magdeburg.