Doktorhut – Denkmal – Festung
Promotion zur Zerkleinerung von Beton
Nach gutem altem Brauch werden Doktoranden nach erfolgreichem Promotionskolloquium unter Trommelwirbeln von Knechten auf einem Karren über den Breiten Weg zum Otto-von-Guericke-Denkmal am Alten Markt gezogen, um dort mit dem Trunk eines erbärmlichen Gesöffes dem Namenspatron der Universität und dem wissenschaftlichen Fußvolk ihre Referenz zu erweisen.
So auch Ende Januar 2006 als dem frisch promovierten und mit den Insignien seiner neuen Würde ausgestatteten Kandidaten Hagen Jeschke vom Lehrstuhl für Baumaschinentechnik unverzüglich abgetrotzt wurde, das lechzende Volk gehörig zu speisen und hernach mit allerlei Spectakulum zu ergötzen.
Gemütliche Atmosphäre
Diese Forderung erfüllte der junge Doktor gern, denn zuvor hatten die Gutachter nach kritischer Befragung des Kandidaten zum Dissertationsthema Massenstromzerkleinerung von Beton im Prallbrecher auf die Beurteilung der Promotionsleistung mit „magna cum laude" befunden. So lud er freudig in die Kulturfestung Mark ein, wo sich mehr als 80 Gäste von nah und fern in gemütlicher Atmosphäre über schlesische Zitronenbratwürste, Abernmauke und Mohnklöße hermachen konnten.
Mit Hilfe des äußerst flinken Festungspersonals und mit den Kochkünsten des Studentenwerks gelang es spielend, die Damen und Herren Professoren auch nach der fachlichen Examination wohlwollend zu stimmen. Notabene: Das Denkmal Otto von Guerickes und die Kulturfestung Mark bieten einen würdigen Rahmen für Höhepunkte des akademischen Lebens!
Der Lehrstuhl für Baumaschinentechnik im Institut für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau, Logistik (IFSL) beschäftigt sich seit über einem Jahrzehnt mit analytischen und experimentellen Untersuchungen zum Betonrecycling. Die Ergebnisse bilden u. a. eine wichtige Basis für Computersimulationen mittels der Diskrete Elemente Methode (DEM).
Das erfolgreiche Promotionsverfahren spiegelt die praxisorientierten Forschungsleistungen und -ergebnisse wider, mit denen das IFSL immer wieder in Erscheinung tritt und zu den wissenschaftlichen Erfolgen der Universität beiträgt.