Ein Workshop auf Erfolgskurs

31.03.2006 -  

Für den Nachwuchs

Zum 9. Mal fand Ende Januar 2006 an der Universität in Magdeburg der bundesweite Workshop für qualitative Methoden in der Bildungs- und Sozialforschung statt. Wie in den vergangenen Jahren auch konnte erfreulicher Weise eine weiter steigende Nachfrage verzeichnet werden. Insgesamt trafen sich über 250 Teilnehmer, davon präsentierten 56 Nachwuchswissenschaftler ihre Forschungsprojekte und ihr qualitativ-empirisches Datenmaterial in 14 parallelen Arbeitsgruppen. Damit stellt der Workshop eine Erfolgsgeschichte eigener Art dar, hat sich doch seit dem ersten Workshop 1997 die Zahl der Arbeitsgruppen und damit die Zahl der vorgestellten Projekte mehr als verdoppelt. Noch stärker gestiegen ist in diesem Zeitraum die Zahl der Teilnehmer, die kein eigenes Material vorstellen. Ein Ausdruck der zunehmenden Bekannt- und Beliebtheit des Workshops ist nicht zuletzt darin zu sehen, dass die Anmeldungen aus benachbarten Ländern wie der Schweiz, Österreich und den Niederlanden ebenfalls kontinuierlich angestiegen sind.

Breite Palette

Auch in diesem Jahr war die Vielfalt und Breite der Forschungsprojekte beeindruckend, sie umfassten inhaltlich Forschungen z.B. in den Gebieten der sozialen und pädagogischen Professionen, der Schul- und Bildungsforschung, der Organisationsentwicklung sowie der psychosomatischen Medizin. Mehrere Projekte widmeten sich der Erforschung verschiedenster Aspekte von Kinder- und Jugendkulturen, sowie dem Umgang mit neuen Medien. Weitere Vorhaben bezogen sich auf den Bereich des interkulturellen Zusammenlebens oder stellten Material aus anderen Kulturkreisen vor.

Die methodische Bandbreite des Datenmaterials umfasste Interviews, Gruppendiskussionen, ethnographische Beobachtungsprotokolle, Tagebuchaufzeichnungen, Dokumente und Bilder, die bereits vor dem Workshop durch die jeweils Präsentierenden den interessierten Gruppenteilnehmern zur Durcharbeitung zugesandt wurden. So wurden bereits im Vorfeld des Workshops zahlreiche Kontakte unter den Forschenden hergestellt, die während des Workshops vertieft wurden und – wie bisherige Erfahrungen zeigten – sicherlich darüber hinaus Bestand haben werden. Hervorzuheben ist, dass mittlerweile verstärkt visuelle Materialien (z.B. Videosequenzen oder Fotos) im Spektrum der überwiegend textbasierten empirischen Daten als Grundlage für verschiedene Methoden der Auswertung herangezogen werden.

Kompetente Anleitung

In bewährter Weise haben auch diesmal erfahrene und hoch qualifizierte Wissenschaftler und Forscher die Arbeitsgruppen mit großem Engagement und profunder Sachkenntnis angeleitet. Bei diesem Workshop verdient besonders eines hervorgehoben zu werden: das deutlich gestiegene Interesse an methodischen und methodologischen Fragen sowohl im Zusammenhang mit den jeweiligen Projektpräsentationen als auch in genereller Hinsicht. Dies zeigt einerseits, dass sich mittlerweile das Methodenspektrum qualitativ-rekonstruktiver Forschungsansätze etabliert hat, andererseits aber auch, dass es noch zuwenig Möglichkeiten des gemeinsamen, kontinuierlichen Austausches ‚vor Ort' darüber gibt. Wichtig bleibt daher, dass bereits in den grundständigen Studiengängen eine solide Methodenausbildung praktiziert wird (etwa durch projektförmige Seminare und Forschungswerkstätten). Der nächste Workshop wird – aufgrund des dann zehnjährigen Bestehens mit einem festlichen Rahmenprogramm – am 9. und 10. Februar 2007 stattfinden.

Letzte Änderung: 31.03.2006 - Ansprechpartner: Webmaster