Simulation und Visualisierung
Verleihung von MedVis-Award während Tagung in Magdeburg
Die traditionsreiche Tagung Simulation und Visualisierung war Anfang März 2006 von zahlreichen Veranstaltungen begleitet. Die Besonderheit dieser seit 20 Jahren stattfindenden Tagung ist die Kombination von Simulation und Visualisierung, wobei in der Regel die umfangreichen Daten einer computergestützten Simulation Ausgangspunkt für eine Visualisierung sind. Die Tagung wurde gemeinsam von der Fakultät für Informatik und dem Magdeburger Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF organisiert.
Zahlreiche Workshops
Während der Tagung fand wieder eine Weiterbildung für Informatiklehrer zum Thema Einsatz computergestützter Simulation im Informatikunterricht statt. Ein Workshop beschäftigte sich mit dem Zusammenspiel von unterschiedlichen Simulationen, um die Effektivität von komplexen Prozessen, wie Zulieferketten für Unternehmen, zu steigern.
Der Arbeitskreis Medizinische Visualisierung der Gesellschaft für Informatik vergab im Rahmen der Tagung zum zweiten Mal den Karl-Heinz-Höhne MedVis-Award. Ausgezeichnet wurden Nachwuchswissenschaftler, die mit ihren Arbeiten einen wichtigen Beitrag im Bereich bildgebende Verfahren in der Medizin leisten. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird von dem Münchener Medizintechnikunternehmen BrainLAB gestiftet.
Der Beitrag von Stefan Bruckner, TU Wien, wurde für den 1. Preis ausgewählt. Mit seiner Arbeit sind die Darstellungsmöglichkeiten medizinischer Volumendaten wesentlich erweitert worden. Neue, sogenannte illustrative, Darstellungstechniken, die sich teilweise an Lehrbuchillustrationen orientieren, können dadurch flexibel mit etablierten Methoden der Computergraphik kombiniert werden und somit die jeweils interessierenden anatomischen Strukturen flexibel hervorheben.
Operationen gezielter planen
Mit dem 2. Preis wurde Frank Enders, Universität Erlangen-Nürnberg, geehrt. Ihm ist es gelungen, Informationen über Nervenfaserbündel im Gehirn aus sogenannten Diffusionstensordaten zu extrahieren und besonders anschaulich darzustellen. Ein wichtiger Beitrag zu einer besseren Planung neurochirurgischer Eingriffe, z.B. Operationen von Gehirntumoren. Da das Risiko hoch ist, dass bei derartigen Eingriffen bleibende Schäden entstehen, zielt die detailliertere Planung darauf ab, dieses Risiko zu verringern. In diesem Umfeld ist auch die Arbeit des 3. Preisträgers, Mario Hlawitschka, Universität Leipzig, angesiedelt. Ihm ist es mit einer sehr anspruchsvollen theoretischen Arbeit gelungen, die Genauigkeit der Rekonstruktion von Nervenfaserbündeln zu verbessern.