Gleich zwei in einem

Erstmals duales Studienangebot zur Berufsbildungan der Universität – Kooperation mit Siemens

Eine Kooperationsvereinbarung über das Verbundmodell eines Bachelor-Studiengangs Berufsbildung und Ausbildung zum/zur Elektroniker/in für Automatisierungstechnik (IHK) unterzeichneten Mitte April 2006 Jens Pfaff, Leiter Siemens Berufsbildung, Region Mitteldeutschland, und Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, Rektor der Universität. Ein derartiges duales Studienangebot getragen von Siemens und Universität bezeichnete Professor Pollmann als Premiere. Er freue sich auf die Kooperation mit einem so starken Partner wie der Siemens AG. Auch für das Unternehmen Siemens sei es das erste Mal, bei der Gestaltung eines dualen Studienangebots auf dem Gebiet der beruflichen Bildung mit einer Universität zusammenzuarbeiten, sagte Jens Pfaff.

Zehn Studenten werden immatrikuliert. Die Ausbildung umfasst vier Jahre. Nach Beendigung verfügen die Absolventen über zwei Abschlüsse, einen als Elektroniker von der Industrie- und Handelskammer sowie einen Bachelor of Science Berufsbildung. Die Studenten absolvieren ab dem Wintersemester 2006/07 parallel zum Studium eine betriebliche Ausbildung in einem ingenieurwissenschaftlichen Fach der Berufsfelder Bau-, Elektro- und Metalltechnik oder in einem IT-Beruf. Sie werden durch das Unternehmen mit einer Art Stipendium finanziert. Dieses Angebot ist die Verknüpfung von betrieblicher Berufsausbildung und wissenschaftlicher Qualifikation.

Das Interesse an diesen kombinierten Ausbildungs- und Studienplätzen ist groß, nicht nur von den Bewerbern, sondern auch von den Unternehmen. Denn gerade die Unternehmen schlagen mehrere Fliegen mit einer Klappe: Die Studenten haben während des Studiums bereits das gesamte Unternehmen durchlaufen und sind damit besser als jeder andere Bewerber auf die Praxis im eigenen Haus vorbereitet. Deshalb sollen weitere Unternehmen dem Beispiel Siemens folgen, denn nur so lässt sich die hohe Abwanderung der Fachkräfte ins Ausland aufhalten, und nur so kann der qualifizierten Jugend in Sachsen-Anhalt eine Perspektive geboten werden.

Jüngere Absolventen

Zudem sind die Kosten für die Ausbildung der Fachkräfte auf dem dualen Weg geringer und die Absolventen jünger. Prof. Dr. Klaus Jenewein, Leiter des Projekts am Institut für Berufs- und Betriebspädagogik, unterstreicht: „Durch die integrative Gestaltung der Karrierewege ergibt sich sowohl für die Absolventen als auch für die Unternehmen ein enormer Zeitgewinn." Obwohl die Absolventen vielleicht gerade mal 23 Jahre alt sind, haben sie schon studiert und darüber hinaus bereits jede Menge Praxiserfahrung. In der Regel können sie bereits nach vier Jahren in das Berufsleben starten. Darüber hinaus stehen die Chancen auf Übernahme in das Unternehmen mehr als gut und die Motivation der Studenten ist hoch. Klaus Jenewein: „Die neuen Angebote werden nicht nur die Praxisorientierung des Universitätsstudiums verbessern und es attrakiver machen. Sie führen auch dazu, dass in Sachsen-Anhalt für hochqualifizierte Studienbewerber interessante Ausbildungsangebote in Zusammenarbeit von Universität und Wirtschaft bereit stehen."

Letzte Änderung: 26.05.2006 - Ansprechpartner: Webmaster