Kultusministerium unterstützt
Vorbereitung auf höhere Bewerberzahlen 2007
Am Ende des kommenden Schuljahres werden sich mehr Abiturienten als im Vorjahr um einen Studienplatz an einer der Hochschulen des Landes bewerben. Der Grund liegt in der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur um ein Jahr, wie sie neben Sachsen-Anhalt auch eine Reihe weiterer Bundesländer beschlossen hat.
Doppelter Jahrgang
Im Sommer 2007 werden die ersten Abiturienten nach zwölf Jahren - dann gemeinsam mit dem letzten Jahrgang des 13-jährigen Systems - die Schule verlassen. Kultusminister Prof. Dr. Olbertz informierte: "In der Koalitionsvereinbarung wurde verabredet, eine Verschärfung der Zulassungsbeschränkungen an den Hochschulen wegen des doppelten Abiturjahrganges zu vermeiden. Es muss sichergestellt werden, dass die Hochschulleitungen in der Lage sind, die hierfür erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen."
Von den etwa 7900 zusätzlichen Abiturienten würde nach bisherigen Prognosen rund ein Viertel kein Hochschulstudium anstreben, und von den verbleibenden 6000 Studierenden beginne etwa die Hälfte nicht im Jahr des Erwerbs der Hochschulreife mit einem Studium. Da eine größere Anzahl von Studienberechtigten sich auch an Hochschulen anderer Bundesländer einschrieben, sei effektiv mit 1500 bis 2000 zusätzlichen Studierenden an den Hochschulen Sachsen-Anhalts zu rechnen. Hierfür entwickle das Kultusministerium in Zusammenarbeit mit den Hochschulen gegenwärtig ein Konzept, das u.a. eine verstärkte Studienberatung bezüglich nicht ausgelasteter Studiengänge (z.B. in den Ingenieurwissenschaften oder im Lehramt für Sekundarschulen), zusätzliche Mittel für Lehraufträge und die Aufhebung von Wiederbesetzungssperren für freigewordene Stellen mit entsprechendem Mittelausgleich vorsieht.
In Absprache mit dem Wirtschaftsministerium wird auch die Ausbildungsplatzoffensive des Landes für das kommende Jahr entsprechend angepasst, nicht zuletzt um Verdrängungseffekte zu Lasten der Sekundarschüler zu vermeiden. Zudem käme es zeitgleich zu einer ersten Überlagerung des Problems mit der demographischen Entwicklung.