Doctora ingenia sensivitaeta
Vollzeitjob, Familie und Promotion
Die 36-jährige Maria Erxleben (geb. Kraptschewa) erlangte Mitte Mai 2006 am Institut für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau, Logistik (IFSL) die Doktorwürde. Die gebürtige Bulgarin fand nach ihrem Studium zur Diplom-Ingenieurin für Maschinenbau mit der Spezialisierung Fördersysteme/Logistik an der Universität und einem zusätzlichen Aufbaustudium an der Hochschule Magdeburg-Stendal (Wirtschaftsingenieurwesen für Maschinenbau) rasch den Einstieg in die Industrie, wo sie seitdem für den Automobilzulieferer BOSCH im Bereich Beschaffung tätig ist.
Für What-if-Simulationen
Mit ihrem Promotionsthema Ganzheitliche Analyse von Netzwerkprozessen im Supply Chain Management der Automobilzulieferindustrie widmete sie sich mithilfe einer Sensitivitätsanalyse einem komplexen Wirkungsgefüge, welches bestehende Beziehungen zwischen Lieferanten, Produzenten und Endkunden in den verschiedenen Produktentwicklungsphasen abbildet und als Grundlage für mehrere What-if-Simulationen dient. Hier konnte sie insbesondere ihre langjährig gesammelten Praxiserfahrungen einfließen lassen. Die methodische Unterstützung fand sie vor allem am Lehrstuhl Logistik bei ihrem Doktorvater Prof. Dietrich Ziems, der sich seit 2002 in mehreren Forschungsarbeiten und auch in der Lehre mit dem Vernetzten Denken in der Logistik auseinandersetzt.
Seinen feierlichen Abschluss fand das Promotionskolloquium mit dem traditionellen Umzug zum Otto-von-Guericke-Denkmal. Angeführt von fünf Studenten im Wirtschaftsingenieurwesen Logistik des 1. Studienjahres begab sich der Umzug zum Alten Markt. Dort verkündete der geübte Laudator Wilfried Banse, IFSL, die Ehrenrede und verlieh der künftigen Doktorin den inoffiziellen Doktortitel "Doctora ingenia sensivitaeta". Zu den Gratulanten gehörten u.a. argentinische Touristen, welche der gesamten Zeremonie interessiert beiwohnten.
Rückblickend ist es höchst erstaunlich, was die frischgebackene Doktorin in den vergangenen drei Jahren geschafft hat: Neben der erfolgreichen Promotion und den damit verbundenen Konsultationen in Magdeburg beim Doktorvater, prägten Familie (Ehefrau und Mutter zweier kleiner Töchter) und Vollzeitbeschäftigung bei BOSCH in Bamberg ihren Tagesrhythmus. Daher rührt wohl auch der durch ihre Bamberger Kollegen erdachte Titel "Dr. Mutti".