Leistungsstark, umweltfreundlich, verbrauchsärmer
Forschungsergebnisse aus Magdeburg waren Basis für Audi-Sieg in Le Mans
Die Motoren röhren, die Zuschauer jubeln ausdauernd, in den Boxengassen geschäftiges Treiben - es ist eins der legendärsten Autorennen; das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Ein Langstreckenrennen, in dem die Automobilhersteller die Zuverlässigkeit und den Entwicklungsstand ihrer Fahrzeuge unter Beweis stellen können. Drei Fahrer wechseln sich während des Rennmarathons ab, um das Ziel des Rennens, möglichst viele Runden innerhalb von 24 Stunden zurückzulegen und nach den 24 Stunden auch noch die Ziellinie zu überqueren zu schaffen. Erstmals in der Geschichte von Le Mans erreichte dieses Ziel 2006 ein Rennwagen mit Dieselmotor, der Audi R10.
Hohe Luftausnutzung
Für den 12-Zylinder-Motor des Audi-Rennsportwagens wird eine an der Fakultät für Maschinenbau von Dr. Günter Blodig entwickelte Brennkammer verwendet, welche über eine hohe Luftausnutzung verfügt und dadurch besonders leistungsstark und umweltfreundlich sowie spezifisch verbrauchsärmer ist. Rennsportwagen müssen im Gegensatz zu Formel1-Fahrzeugen mit einem Luftmengenbegrenzer ausgerüstet sein, so dass Motoren mit hoher Luftausnutzung und geringem Kraftstoffverbrauch Vorteile erzielen.
Die im Jahre 2001 von Audi übernommenen Gestaltungs- und Auslegungsrichtlinien fanden zuerst in einem 3-Liter-6-Zylinder-Serien-Dieselmotor Anwendung, der in die Modelle Audi A4, A6 und A8 eingesetzt wird. Im Vergleichstest von Diesel-PKW der Kölner AUTOZEITUNG erfüllte er im Audi A8 die Europäische Abgasnorm EU4 ohne Rußfilter, der 7er BMW mit 3-Liter-6-Zylinder-Reihenmotor und die Mercedes S-Klasse mit 3,2-Liter-6-Zylinder-V-Motor hingegen nur die EU3 Norm.
Audi konnte mit beiden Fahrzeugvarianten nachweisen, dass die Erfüllung der gesetzlichen Abgasvorschriften mittels motorinterner Maßnahmen für den Nutzer die kostengünstigste und umweltfreundlichste Lösung darstellt, auch dann, wenn durch strengere Vorschriften mit niedrigeren Grenzwerten Rußfilter eingesetzt werden müssen. Bei kleinen Rußmengen können große Reinigungs- und Wartungsintervalle gewählt werden. Da der Abgasgegendruck nur geringfügig bei kleinen Rußmengen beeinträchtigt wird, ist die Beeinflussung des Leistungsverhaltens in Abhängigkeit von der Betriebsdauer gleichfalls nur gering. Zudem verfügen Brennkammern mit hoher Luftausnutzung über ein hohes Potenzial zur Stickoxidreduzierung.