Kleiner Piks, große Wirkung
Grippeschutzimpfung
Anders, als die Erreger der banalen Atemwegsinfekte (Erkältungen) können die echten Grippeviren (Influenzaviren) unter bestimmten Umständen schwere oder gar lebensbedrohliche Erkrankungen, wie zum Beispiel Lungenentzündungen, Herzmuskelentzündungen oder Herzrhythmusstörungen, auslösen. Da man im alltäglichen Leben der Ansteckungsgefahr kaum ausweichen kann, vermindert nur die Impfung das Risiko dieser häufig unterschätzten Virusinfektion.
Die Viren selbst verändern sich häufig, so dass jedes Jahr die Zusammensetzung des Impfstoffes neu bestimmt werden muss.
In den zurückliegenden Jahren ist allerdings zunehmend ein neuer Aspekt zu bedenken - die schnelle und weltweite Verbreitung des gefährlichen Vogelgrippevirus H5N1. Dieses Virus hat sich bis heute zwar stark verändert, ist im Moment aber noch eine reine Vogelgrippe.
Die Menschen, die sich bisher angesteckt haben, waren vorher im intensiven direkten Kontakt mit kranken Tieren. Die Gefahr für den Menschen durch eine schnelle Ausbreitung besteht erst, wenn das Virus mutiert und von Mensch zu Mensch übertragbar wird. In diesem Fall rechnet die WHO mit Millionen von Toten weltweit.
Eine Mutation ist möglich, wenn ein ungeimpfter Mensch sich gleichzeitig mit Influenza- und H5N1-Viren infiziert. Dem kann entgegengewirkt werden durch die bekannte Grippeschutzimpfung. Die Influenza-Impfstoffe bestehen aus inaktivierten (nicht infektionstüchtigen) Viren oder deren Bestandteilen. Sie können keine Erkältungen oder Virusgrippen auslösen. Die Impfung ist gut verträglich und bewirkt einen guten Schutz gegen die Influenza, nicht jedoch gegen Erkältungen. Selten treten Reizungen an der Impfstelle oder leichte Allgemeinsymptome mit meist niedrigem Fieber auf. Schwere Impfreaktionen, wie z.B. Allergien, sind selten.
Der volle Impfschutz wird nach etwa zwei Wochen erreicht. Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist ab September bis Ende November, da in Deutschland mit Influenzaausbrüchen nicht vor Dezember zu rechnen ist. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt diese Impfung in Übereinstimmung mit der WHO besonders für Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen. Dazu gehören: Herzerkrankungen, Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, Diabetes mellitus, Nierenleiden, Tumorerkrankungen und Erkrankungen mit Beeinträchtigung des Immunsystems.
Darüber hinaus wird die Impfung für Menschen über 60 Jahre empfohlen und für die, die im Beruf einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt sind. Auch Personen mit Kontakt zu größeren Menschenansammlungen (z.B. bei Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel) oder Tätigkeiten mit Publikumsverkehr ist zur Impfung zu raten.
Da einerseits die Virusgrippe bei einem Teil der Patienten zu schweren Komplikationen führt, andererseits die Grippeschutzimpfung sehr gut verträglich ist, sollte die Influenzaschutzimpfung nicht nur für Risikopatienten, sondern für jeden Gesundheitsbewussten selbstverständlich sein.