Erfolgreicher Weg
50 Jahre Verfahrenstechnik
Die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik hatte Gelegenheit, zu Beginn des Semesters gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Forschung und Industrie im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums auf 50 Jahre vielfältige und erfolgreiche verfahrenstechnische Forschung und Lehre am Hochschulstandort Magdeburg zurückzublicken und aktuelle Forschungsprojekte zu präsentieren.
Nach Gründung der Hochschule für Schwermaschinenbau (1953) bot ab 1956 Prof. Dr. Carl Justus Heckmann Vorlesungen in der Fachrichtung "Chemischer Apparatebau" und "Verfahrenstechnik" an, 1958 wurde ein eigenständiges Institut für Chemischen Apparatebau gegründet. Über die Technische Hochschule "Otto von Guericke" (1961), an der die verfahrenstechnische Forschung an der Fakultät für Chemie und Energie angesiedelt war, später dann an der Sektion Apparate- und Anlagenbau der nachfolgenden Technischen Universität "Otto von Guericke" (1987), führte der Weg hin zur heutigen Otto-von-Guericke-Universität (1993) und einer seit 1998 eigenständigen Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik mit vier Instituten, 13 Lehrstühlen und drei Juniorprofessuren.
Mitglied in Pro3
Anerkennung der Arbeiten auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik war u.a. die Ansiedlung des ersten ingenieurwissenschaftlichen Max-Planck-Instituts in Magdeburg, des MPI für Dynamik komplexer technischer Systeme (1997), das aufs Engste mit der Universität und insbesondere mit der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik verbunden ist. Einige Fachgruppenleiter des MPI haben in Personalunion Lehrstühle an der Universität. Die Forschungsschwerpunkte der Fakultät und des MPI lassen sich in folgenden Querschnittsthemen zusammenfassen: Dynamik verfahrenstechnischer Prozesse und Systeme, rechnergestützte Modellbildung und Simulation, multifunktionale und instationäre Prozesse, neue Konzepte zur Prozessführung, Netzwerktheorie verfahrenstechnischer und bioverfahrenstechnischer Prozesse, eigenschaftsverteilte Systeme, Feststoffverfahrenstechnik und prozessintegrierte Umweltschutztechnik.
Im Jahre 2003 wurde die Universität, vertreten durch die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik, neben den Universitäten Karlsruhe, Stuttgart und Kaiserslautern, Mitglied des Kompetenznetzes "Verfahrenstechnik Pro3", dem bundesweit bedeutsamsten Netzwerk zwischen Wissenschaft und Industrie auf diesem Gebiet.
Gegenwärtig sind ca. 1000 Studierende in acht Diplomstudiengängen, einem bereits akkredierten Bachelor- und vier Masterstudiengängen an der Fakultät immatrikuliert. Mit dem Bachelor-Studiengang "Sicherheit und Gefahrenabwehr" wird erstmals ein Studiengang gemeinsam mit der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) angeboten. Eine sehr gelungene Kooperation zwischen der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik und dem MPI spiegelt sich im Erfolg des 2004 eingeführten Studiengangs Biosystemtechnik wider. Mehrere Projekte des Studiengangs werden in enger Zusammenarbeit mit dem MPI realisiert, Forschungsschwerpunkte des Institus finden sich in Vorlesungsinhalten wieder. Die Studierenden werden bereits in den Lehrveranstaltungen des Grundstudiums an die Spitzenforschung herangeführt.