Vielfalt der Anwendungen von eduComponents
Softwarekomponenten je nach Bedarf anzuwenden und zu kombinieren
Wenn Medizinstudenten an der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) einen Online-Kurs über Traumatologie am Kiefer- und Gesichtsschädel (www.cranionline.de) belegen und dabei elektronische Tests absolvieren, dann verwenden sie dazu Software, die an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entwickelt wurde. Zum Einsatz kommt die Komponente ECQuiz aus dem eduComponents-Paket an der vhb, die ein virtueller Zusammenschluss aller bayerischen Hochschulen ist und den Einsatz und die Entwicklung multimedialer Lehr- und Lernelemente in den bayerischen Hochschulen fördert und koordiniert.
Sammlung von Modulen
Die eduComponents sind eine Sammlung von Modulen für das Open-Source-Content-Management-System Plone, die Funktionen für die elektronische Unterstützung der Lehre bereitstellen. Entwickelt und implementiert wurden die eduComponents unter der Leitung von Prof. Dr. Dietmar Rösner, Institut für Wissensbasierte Systeme der Magdeburger Fakultät für Informatik, von Michael Piotrowski, M.A., Diplom-Wirtschafts-Informatiker Mario Amelung und dem Informatikstudenten Wolfram Fenske. Ein wichtiges Merkmal dieser Softwarekomponenten ist, dass sie je nach Bedarf einzeln, zusammen und auch in Kombination mit anderen Plone-Modulen eingesetzt werden können.
Ganz im Norden Deutschlands, an der Duborg-Schule in Flensburg, dem Gymnasium der dänischen Minderheit in Südschleswig, werden Online-Tests für die Schüler ebenfalls mit ECQuiz realisiert und weitere Komponenten (ECLecture und ECAssignmentBox) werden benutzt, um den Unterricht in bestimmten Klassen elektronisch zu unterstützen. In einem ganz anderen Teil der Welt, in Ahmedabad, Bundesstaat Gujarat, in Indien, werden ECLecture und ECAssignmentBox in Kursen zu Stadtgeschichte und Stadtplanung an der Fakultät für Architektur der CEPT-Universität (Center for Environmental Planning and Technology) eingesetzt. Andere Anwender dieser eduComponents-Module sind so unterschiedliche Institutionen wie der Lehrstuhl für Genomorientierte Bioinformatik der TU München und die britische Royal School of Military Survey.
Die Flexibilität des komponentenbasierten Ansatzes zeigt sich auch in der Vielfalt der Anwendungen für das ECQuiz-Modul. Es ist z. B. ein Teil von VCScollaborate.org, einer Online-Kollaborationsplattform für soziale Organisationen in Großbritannien, wird von der Corporació Catalana de Ràdio i Televisió (dem katalonischen Rundfunk) für Sprachtests für Journalisten eingesetzt oder vom Waterloo-Wellington Flight Centre, einer Flugschule in Kanada, in der Pilotenausbildung.
Routinemäßiger Einsatz
Nicht zu vergessen ist natürlich, dass die Entwickler, die Arbeitsgruppe Wissensbasierte Systeme und Dokumentverarbeitung an der Fakultät für Informatik hier an der Universität die eduComponents-Module in allen Lehrveranstaltungen routinemäßig einsetzen. In diesem Semester sind das vier Vorlesungen mit den begleitenden Übungen, dazu zwei Seminare, d.h. insgesamt mehr als 200 Studierende nutzen derzeit die eduComponents-Module.