Mehr Lust auf Wissenschaft
Jahr der Wissenschaft Magdeburg 2006 ging zu Ende
Das Thema Wissenschaft hat seinen Platz im Magdeburger Alltag gefunden, dieses Resümee wurde mit Blick auf das "Jahr der Wissenschaft 2006" gezogen. "Der Stolz der Menschen auf ihre Stadt ist gewachsen", sagte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. Das Aktionsjahr habe damit sein wichtiges Ziel erreicht, der Bevölkerung die Bedeutung Magdeburgs als Wissenschaftsstandort und als Stadt der Innovationen zu verdeutlichen. Sehr zufrieden äußerten sich auch die Vertreter der wissenschaftlichen Einrichtungen Magdeburgs. Das "Jahr der Wissenschaft" sei nicht nur eine Imagekampagne gewesen, sondern hätte spürbare Ergebnisse gezeigt, unterstrrich der Rektor, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann. So sei beispielsweise verstärkt zu merken, dass Firmen zur Nachwuchsgewinnung direkt an die Universität kämen. Es sei erreicht worden, das Thema Wissenschaft in der Stadt zu verankern und die Verbindung zu den Bürgern herzustellen, bekräftigte Prof. Dr. Andreas Geiger, Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal. Ein sehr viel stärkeres Interesse an wissenschaftlichen Inhalten stellte auch Prof. Dr. Michael Schenk fest, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung: "Ich habe das Gefühl, dass Magdeburg angekommen ist." Besonders erfreulich sei es gewesen, dass vor allem Kinder und Jugendliche motiviert worden sind. Prof. Dr. Henning Scheich, Direktor des Leibniz-Instituts für Neurobiologie, habe während zahlreicher Vorträge in Schulen bemerkt, dass die Schüler neugierig geworden sind.
Einigkeit besteht darin, dass an das Wissenschaftsjahr angeknüpft werden soll. Oberbürgermeister Trümper kündigte unter anderem an, dass es im Jahr 2007 erneut eine "Lange Nacht der Wissenschaft" geben werde. Die Erstauflage hatte im Mai 2006 über 8000 Besucher angelockt. Um Magdeburg als Wissenschaftsstandort weiterhin zu etablieren und zu stärken, könnten darüber hinaus in Zukunft die wissenschaftlichen Veranstaltungen in Magdeburg unter einem einheitlichen Label stattfinden. Magdeburg will's wissen könnte die Dachmarke aller Voraussicht nach heißen.
Zudem gebe es weitere Überlegungen für gezielte Aktionen. Dazu gehört zum Beispiel ein Wissenschaftsstammtisch, der alle Wissenschaftseinrichtungen in regelmäßigen Abständen zusammen bringen soll. Angedacht ist außerdem ein Wissenschaftsfonds, mit dem Nachwuchswissenschaftler gefördert und motiviert werden könnten. Zudem plant die Stadt Magdeburg, die Bedeutung des entstehenden Wissenschaftshafens stärker zu betonen. Der Wissenschaftshafen könnte deshalb bald ein eigenständiger Stadtteil auf der Magdeburger Landkarte werden, so Dr. Trümper. Die Magdeburger Wissenschaftseinrichtungen signalisierten Unterstützung. "Alles, was hilft, die Wissenschaft voran zu bringen, unterstützen wir sehr gern", sagte Prof. Dr. Andreas Seidel-Morgenstern, Direktor des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme.
Das Magdeburger "Jahr der Wissenschaft", das an die Bewerbung um den Titel "Stadt der Wissenschaft" und an das Jubiläumsjahr "1200 Jahre Magdeburg" 2005 anknüpfte, war eine Initiative der ganzen Stadt. Es wurde unterstützt von allen wissenschaftlichen Einrichtungen, Institutionen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, Wirtschaftsunternehmen und politischen Akteuren. Im "Jahr der Wissenschaft" wurden insgesamt etwa 200 Veranstaltungen ausgerichtet. Dazu zählten auch einige Großveranstaltungen wie die Auftaktveranstaltung in der Magdeburger Johanniskirche, das RoboCup Junior WM-Qualifikationsturnier, das Fest der Wissenschaft im neuen Wissenschaftshafen oder der Europäische Kongress der Wissenschaftsstädte als Höhepunkte.