Viele Möglichkeiten für intensive Zusammenarbeit
Präsident der Russischen Akademie für Bildung besuchte Universität
Der Präsident der Russischen Akademie für Bildung, Prof. Dr. Nikolay D. Nikandrov, weilte Anfang November 2006 an der Universität. Anliegen seines Besuches war die Intensivierung der wechselseitigen Forschungskooperation zwischen der Universität und der Russischen Akademie für Bildung sowie der Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Forschungschwerpunktes "Transformationsgesellschaften in Europäisierungs- und Globalisierungsprozessen". Zudem nutzte der Gast aus Russland die Gelegenheit, Kooperationsmöglichkeiten mit außeruniversitären Bildungsträgern der Region um Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt zu prüfen.
Die Russische Akademie für Bildung ist die ehemalige Akademie der pädagogischen Wissenschaften der UdSSR. Als größte Einrichtung ihrer Art in der russischen Föderation regelt sie curriculare Fragen und Orientierungen und arbeitet eng mit dem Bildungsministerium der russischen Föderation zusammen.
In einem sehr konstruktiven Treffen mit dem Dekan der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Prof. Dr. Eckhard Dittrich, kamen neben den Forschungsschwerpunkten auch wissenschaftsorganisatorische Probleme zur Sprache. Professor Dittrich machte darauf aufmerksam, wie wichtig die gegenseitige Anerkennung von wissenschaftlichen Qualifikationen, im Speziellen von Promotionen, für die Mobilität von jungen Wissenschaftlern, beispielsweise für die Arbeit in einem internationalen Graduiertenkolleg, sei. Als positiv bewertete er, dass sich Russland dem Bologna-Prozess angeschlossen habe.
Prof. Nikandrov brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, an der Universität in Magdeburg zu Gast sein zu dürfen. Er war gekommen, um vor allem die Zusammenarbeit der Universitäten in Magdeburg und Sotschi, die Teil der Russischen Akademie für Bildung ist, zu intensivieren. In diesem Zusammenhang wieß er darauf hin, dass Prof. Dr. Reinhard Golz, Institut für Erziehungswissenschaft, ausländisches Mitglied der Akademie ist. Viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit vor allem im pädgogischen Bereich sieht Prof. Dr. Hanns-Peter Bruchhäuser vom Institut für Berufs- und Betriebspädagogik, auf dessen Einladung der Gast aus Russland Magdeburg besuchte.
Prof. Dr. Nikolay D. Nikandrov hielt während seines Besuchs einen Vortrag und nahm an einer Podiumsdiskussion teil. Der Vortrag "Bildung und Erziehung in der gesellschaftlichen Transformation" bezog sich u.a. auf die aktuelle Patriotismusdebatte in Russland und deren inhaltliche Auswirkung auf das Bildungssystem. Gegenstand der Transformationsforschung an der Magdeburger Universität ist u. a. auch die bildungspolitische Entwicklung unter der Präsidentschaft von Wladimir Putin. Die Podiumsdiskussion setzte sich mit dem Stand und den Perspektiven des Bologna-Prozesses auseinandersetzen. Professor Nikandrov sieht als besondere Herausforderung, Qualitätseinbußen durch die Nivellierung der Abschlüsse zu verhindern.