Schande oder Chance?
1806: Jena, Auerstedt und die Kapitulation von Magdeburg
1806: Jena, Auerstedt und die Kapitulation von Magdeburg. Schande oder Chance? war der Titel einer Tagung, die Mitte Oktober 2006 im Senatssaal der Universität stattfand. Bereits ein Jahr zuvor hatten Prof. Dr. Mathias Tullner vom Institut für Geschichte der Universität und Dr. Sascha Möbius, Leiter der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg und Mitglied des Arbeitskreises Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit, die Idee zu dieser Tagung.
Am Tagungs-Wochenende, an dem sich die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt zum 200. Mal jährte, fanden sich mehr als 60 Interessierte ein, um sich in vier Themenblöcken über die Ergebnisse der neuesten Forschung zum Thema 1806 und Magdeburg zu informieren und um darüber zu diskutieren.
Ziel der Veranstaltung war die Fragestellung, ob die Kapitulation der Festung Magdeburg vor dem napoleonischen Heer eine Schande des örtlichen Gouverneurs oder eine positive Stunde für die Stadt war, da sie dadurch einer Belagerung und dem damit einhergehenden Beschuss und der teilweisen Zerstörung entkommen ist.
Nach der Eröffnung der Tagung durch Prof. Dr. Tullner, hielten Bernhard Czogalla, Bürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Jörn Weinert, Geschäftsführer des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V., Stanislaus von Eichborn als Vertreter der Konrad-Adenauer-Stiftung und Thomas Kluger für die Magdeburgische Gesellschaft von 1990 e.V. die Grußworte.
Für den öffentlichen Einführungsvortrag konnte der international renommierte Militärhistoriker Prof. Dr. Bernhard Kroener aus Potsdam gewonnen werden. In einem wissenschaftlich fundierten und sehr spannenden Referat zeichnete er ein Bild der beiden Staaten und Heere in Frankreich und Preußen vor 1806. Die bisherige Lehrmeinung, es habe sich um eine schändliche Vorgehensweise gehandelt, konnte in den weiteren Fachvorträgen sehr differenziert, aber zurückweisend behandelt werden. Die Tagung regt an, die bisherige Geschichtsschreibung in der Bewertung der Ereignisse und Handlungsweisen zu korrigieren.
Als Kooperationspartner für das Geschichtsinstitut konnten für die Tagung der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V., die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Magdeburgische Gesellschaft von 1990 zur Förderung der Künste, Wissenschaften und Gewerbe e.V., die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Geschichtsverein für Magdeburg und Umland e.V., die Magdeburger Museen, der Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit und die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt gewonnen werden. Katrin Benz, Nicole Bütow,